Ausstellung/Gartenkunst

ALLES NEU … The Big Change? Fr, Sa & täglich nach Absprache!

Sarah Bildstein 100 Spectres 2021 (Ausschnitt)

Arbeiten von Sarah Bildstein, Pao Kitsch, Zhenia Jane Laptiy (UKR) – REVIVING LIFE , Lisa Reiter   & Hubert Schmalix begegnen diesem Thema im kunstGarten und in der Street Gallery.

Eröffnung GR Dr. Peter Piffl-Percevic in Vertretung für Stadtrat DR. Günter Riegler und Kunsthistorikerin Dr.in Tanja Gurke
Kuratorin: Irmi Horn 

Jede/r von uns hat schon einige Maienmonate erlebt, in denen sie oder er diese neue Lust am Frühling und dem nahenden sommerlichen Leben verspürt hat:
Die letzten Jahre, beherrscht von Wetterkatastrophen, Stürmen, Bränden, Überschwemmungen, Krankheiten pandemischen Ausmaßes, Krieg in Europa haben diese Freude sicher getrübt, aber der Mai mit seiner Blütenpracht hat dennoch auch Kraft vermittelt und daran erinnert, welchen Wert die Natur für uns hat. Was dieses Wiedererwachen bedeutet, wie abhängig wir von der Natur sind und nie genug darauf hinweisen können, sie zu achten und uns in Bescheidenheit zu üben: Der Ausbeutung einen Strich durch die Rechnung machen! Das wäre schon ein guter Ansatz!

2. Opening 18:00 für KUNSTFREUNDESKREIS & aktuelle kunst in graz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als ich in den 70-er Jahren, als politisch bewusster Mensch mich im Lehrerverein engagierte und auf die Veröffentlichung  Die Grenzen des Wachstums. Bericht des Club of Rome zur Lage der Menschheit aus dem Jahr 1972 aufmerksam machte, wurde ich mitleidig belächelt:

„Wenn die gegenwärtige Zunahme der Weltbevölkerung, der Industrialisierung, der Umweltverschmutzung, der Nahrungsmittelproduktion und der Ausbeutung von natürlichen Rohstoffen unverändert anhält, werden die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht.“

Heute nach jahrzehntelangen Forderungen und einigen wenigen erfolgten Handlungen, bestätigt die Wissenschaft, der das Wohl der Erde und ihrer Bewohner*innen am Herzen liegt, das Handeln junger Aktivist*innen, das der lahmen und laschen Weltpolitik ein wenig Dampf machen will, schneller an die Umsetzung von sinnvollen Reglements zu kommen. z. B. 100 km/h Begrenzung auf der Autobahn …

Die Wissenschaft zeigt aber auch an, dass rechtzeitiges Eingreifen und Handeln zum Erfolg führt:
BEGINN DER HEILUNG.

So ist das Ozonloch nach der schrittweisen Produktionseinstellung schädlicher Chemikalien vor 30 Jahren, dem Verbot der Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) ab 1990, kleiner geworden ist und es wird sich voraussichtlich bis Mitte der 2060er Jahre überall schließen. Die Gase haben eine Lebensdauer von 50 bis 100 Jahren haben, daher befinden sich die Chlormoleküle, die in den 70ern und 80ern hergestellt wurden, noch immer in der Atmosphäre.

Das Ozonloch bildet sich jedes Jahr über der Antarktis. Im Normalfall beginnt es im August und erreicht im Oktober seine größte Ausdehnung. Forscher (Donald Blake, University of California Irvine, US und Kari Solomon, School of Earth and Environment, University of Leeds, UK) fanden heraus, dass das Loch in den letzten Jahren anscheinend um mehr als 4 Millionen Quadratkilometer geschrumpft ist und sich erst später, während des Frühlings der südlichen Hemisphäre, ausbildet. Außerdem ist es nicht mehr so tief wie früher.

Wie wird das also mit dem Wasser weitergehen? Wie gehen wir miteinander um? Was ist mit dem Gendern eigentlich los? Können wir noch etwas genießen? Machen wir mit dem Zerstören weiter? Können wir noch mit Gelassenheit und Andacht schauen, wahrnehmen und in empathischem Verständnis staunen?

Also seien wir alle etwas couragierter und in die Zukunft blickend, ändern wir unsere Blickwinkel, legen wir den Mief der Bequemlichkeit ab. Handeln wir!

 

Sarah Bildstein präsentiert ihr Buch 100 Spektren. Der Verlag VFMK schreibt:

Wasser ist ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens, eine strategische Ressource auf der Erde und ein wichtiger Faktor in vielen politischen Konflikten. Das Projekt 100 Spectres der Künstlerin Sarah Bildstein setzt sich mit dem Kontext der Wasserkrise auseinander und reflektiert die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern des Zukunftskollegs der Universität Konstanz wurden 100 Wasserproben aus aller Welt im Labor analysiert und durch Chromatographie transformiert. Sie erscheinen als geronnene, aber gleichzeitig fließende Spektren auf dem Papier.

Die Farbvielfalt der 100 Bilder dieser Serie geht auf ein Farbschema zurück, das die Künstlerin auf der Grundlage von gemessenen und mit einem Pendel ermittelten Wasserwerten entwickelt hat. Der Index zeigt die einzelnen Ursprünge und listet die Wasserkomponenten und Parameter für jede der 100 Wasserproben auf, die für die Menge und Konzentration der in jedem Bild verwendeten Farbe maßgeblich waren.

Bei diesem Prozess bleibt ein Teil immer unvorhersehbar und offen. Die einzelnen Kunstwerke sind wie Ergebnisse, die während des Entstehungsprozesses nicht vorhersehbar waren, ähnlich wie eine Landschaft für einen Reisenden, der sie zum ersten Mal durchquert, unbekannt ist.

Sarah Bildstein, 1987 geboren in Feldkirch, lebt in Wien. Seit 2011 Akademie der bildenden Künste Wien, Abstrakte Malerei; 2007 bis 2012 KF-Universität Graz, Studium Kunstgeschichte, Diplom 2012; 2007 bis 2009 Ortweinschule Graz, Meisterklasse Malerei; 2006 bis 2007 KF-Universität Graz, Studium Umweltsystemwissenschaften-Geografie; 2001 bis 2006 Ortweinschule Graz, Kunst und Design, Bildhauerei.

Pao Kitsch ist eine bildende Künstlerin, deren Kunst auf Antikapitalismus und der Materialisierung sozialer Probleme wie Kindesmissbrauch und Tiermisshandlung in ihren Werken basiert. Sie beschäftigt sich mit den Themen Kindheitserinnerungen, Umwelt, Stadtumbau, Natur sowie Menschen- und Tierrechte. Nach Abschluss ihrer Studien assistierte sie bei verschiedenen Kunstprojekten in unterschiedlichen Kunsttechniken und fokussiert sich gerade auf ihr Musikprojekt.

Ausbildung:
2021-2022 Studium der Kunsttherapie/Art Therapy studies, Taller Mexicano de Arteterapia A.C.
2021 -2018 Master of Arts KHB Kunsthochschule Berlin-Weissensee, Berlin, (D)

Pao Kitsch THE FIRST STEP OF CHANGE, Collage 2023

Ausbildung:
2021- 2018    Studium der Kunsttherapie/Art Therapy studies, Taller Mexicano de Arteterapia A.C.
Master of Arts KHB Kunsthochschule Berlin-Weissensee, Berlin, (D)

Seit 2007 stellt sie Solo und in Gruppen in der Alten und Neuen Welt mit Installationen, Performances und Collagen aus.

Ihre Forderungen zu mehr Freundlichkeit lebt sie auch. Sie rettet seit über einem Jahrzehnt verwahrloste Hunde.

Zhenia Yevgenia Laptiy ist 30 Jahre alt. Sie wurde in Charkiw, Ukraine, geboren. Sie absolvierte die Charkiwer Kunstakademie für Design und Kunst (Fachrichtung „Kunstgeschichte“). Sie hat an verschiedenen Gruppen- und Einzelausstellungen in der Ukraine, Italien, Deutschland, Portugal und Österreich teilgenommen. Sie ist Preisträgerin des NonStopMedia-Wettbewerbs 2018.

Sie  begann ihre  Kariere als Fotografin im Jahr 2016. Damals begann sie mit ihrem ersten Fotoprojekt, bei dem sie sich von der Natur und Kultur ihres Dorfes in der Region Charkiw, in das sie 2016 gezogen war, inspirieren ließ. Es spielte eine große Rolle in ihrer Entwicklung als Künstlerin.

Malerische Landschaften, in gewissem Sinne, Vernachlässigung, Freiheit inspirierte mich zu tief romantischen Bildern, durchdrungen von Individualität und Entfremdung von der Welt. Ich schuf Fotografien, in denen der Mensch ein integraler Bestandteil der Natur ist, er ist in die Landschaft eingeschrieben, er ergänzt sie. Durch die Erkenntnis „der Mensch ist Teil der Natur“ kam die Erkenntnis, dass der menschliche Körper sein größtes „Organ“ der Interaktion mit dieser Welt ist. Der Mensch ist ein Teil des Universums, und durch den Körper erfährt er die Welt. Ich glaube, dass der Körper in unserer Gesellschaft in vielerlei Hinsicht als Element der Propaganda fungiert, er wird vulgarisiert und verleumdet, echte intime Körperlichkeit ist tabu. In meiner Arbeit schaffe ich ein eigenes mythologisches System, in dem der Körper in Harmonie mit der Umwelt lebt, er ist kein Tabu, er wird nicht versteckt, er lebt nach den Gesetzen des Universums. Darin sehe ich eine Chance, etablierte kulturelle Paradigmen zu verändern …

Tod&Vernichtung/Death&Destruction

Die Bedrohung dieses Körpers der Menschheit hat sie zu ihrer Arbeit im kunstGarten inspiriert.

Es geht um die Auferstehung von Leben, das Neubeginnen nach Zerstörung und Vernichtung. Als Anlass diente eine Granate im Garten ihrer Großmutter. Sie spielt auf das Leid an, das Menschen ertragen und auf den Willen und die Kraft wieder aus der Asche emporzusteigen wie Phönix.

Ein symbolisierter zerstörter Garten, in dem die Lilien die Granate überwuchern, soll den Menschen vor Augen führen, was Freiheit und Leben in Frieden bedeutet.

 

 

 

Zhenia Laptiy REVIVING LIFE The Lilies are growing …Seit 2018 publiziert sie und stellt  Solo – und in Gruppen aus.

 

 

I never broke my leg. Mehrteilige Installation. Dimensionen variabel. Keramik, Schwimmnudel, Stahl, Kabelbinder, Acryllack 2022/23 (c) Lisa Reiter

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In I never broke my leg macht Lisa Reiter sich Gedanken über die Zuordnung von Geschlechterrollen, starren Konstrukten und den dazugehörigen Vorstellungen.Angelehnt an die Formen der menschlichen X und Y Chromosomen, die das biologische Geschlecht einer Person definieren, versucht sie das binäre System der Geschlechter zu bearbeiten und aufzubrechen. Lisa Reiter thematisiert ein „in Form gehalten werden“ in Bezug auf die Unflexibilität der Gesellschaft.

Lisa Reiter beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit dem Verständnis von Körpern, unsere Beziehungen zu jenen in Bezug auf gesellschaftliche Erwartungen und soziale Normen. Derzeit bearbeitet sie Phänomene wie Spannung, Zug und Druck und befasst sich mit körperlichen Manifestationen solcher (Dauer-) Zustände.

 

 

 

Lisa Reiter (*1994 in Oberösterreich) studiert in der Abteilung Plastische Konzeptionen / Keramik an der Kunstuniversität Linz. 2021 wurde sie mit dem Morgenstern-Preis des Landes Steiermark und der Kleinen Zeitung ausgezeichnet und erhielt zudem den Kunstförderungspreis der Stadt Graz. Ihre Arbeiten sind in der Neuen Galerie des Universalmuseum Joanneum sowie in der Sammlung der Stadt Graz vertreten.

Hubert Schmalix, 1952 in Graz geboren, studierte von 1971 bis 1976 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Max Melcher. Schmalix zählte Anfang der 1980er Jahre zur Gruppe der „Neuen Wilden“. Im Künstlerhaus Wien hatte er 1976 seine erste Einzelausstellung. 1984 stellte Schmalix in Sydney  bei der Biennale aus, verweilte eine Zeit lang auf den Philippinen, dann in den USA und übersiedelte 1987 nach Los Angeles, wo er auch heute noch lebt. Figur, Form und Farbe im wechselnden Zueinander bestimmen seine Arbeit.

Hubert Schmalix TEATIME
Lithographie in Farbe, handsigniert, nummeriert Auflage 120 Exemplare. Format der Darstellung: 60x45cm, auf BüttenPapier 80x60cm, 2006

TEATIME
 Lithographie 60x45cm, auf BüttenPapier 80x60cm. datiert: 2006

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

View

 

Sehr schön ist eine Beschreibung von Wilhelm Smolka: Die Motivik seiner Landschaften fügt Versatzstücke bukolischer Szenarien wie Berge, Almhütten, Wasserfälle, sprudelnde Bäche und angeschwemmtes Holz zu malerischen Idyllen zusammen. Es ist die permanente Suche nach einem Locus amoenus, der, wenn schon nicht als existentielle Perspektive, so doch als Metapher eines richtigen Lebens im Falschen funktioniert.

So angenehm TEATIME genossen werden kann, so wichtig es ist, diese Zeit des Genusses, der Ruhe oder des Gesprächs oder der wachen Wahrnehmung des Rundherum zu pflegen, sollte uns allen jedoch bewusst werden, wie die Verknüpfungen zwischen den Kontinenten stattfinden, wie Tee angebaut und verarbeitet wird, unter welchen Bedingungen die Menschen, die ihn anbauen und ernten leben.

Hubert Schmalix: “Ich bin kein Maler, der das Licht malt. Ich erzeuge Licht durch Farben. Das ist es, was den Maler ausmacht.“ sagt Hubert Schmalix über seine Kunst. „Man könnte auch sagen, ich produziere ein Licht, das es in Wirklichkeit gar nicht gibt.“ Er lebt und arbeitet in Los Angeles und Wien.

 

Alles neu macht der Mai …

INFORMATION

  • Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bis spätestens 2 Stunden vor Programmbeginn – bei einer Matinée bitte bis zum Vorabend – unter kunstgarten@mur.at oder +43 316 262787