Film/Public Viewing, Literatur/Performance

Literatur und Film: DIE GRÄFIN BÁTHORY.

Irmi Horn

Irmi Horn liest aus Andreas Varesi: DIE GRÄFIN BÁTHORY. Reihe Women Empowerment.

Der Schriftsteller Andreas Varesi wurde 1964 in Ingolstadt geboren und studierte zunächst Elektrotechnik in München. Dieses Studium schloss er 1989 als Diplom-ingenieur ab und entwickelte bereits da-mals einen 3d-Editor, der als 3D-Designer auch an Universitäten ver-kauft wurde. Seine Vita als Firmengründer umfasst eine breite Fülle an Aktivitäten. Vom Unternehmer, Berater, Dozent, Speaker, Erfinder, Buchautor, Bildhauer bis hin zum Extremsportler. All diese Interessen ernsthaft voranzutreiben erfordert ein hohes Maß an Fokussierung und Durchhaltevermögen. Für ihn ist das jedoch keine ermüdende Arbeit sondern faszinierende Inspiration. Als Schriftsteller greift er Themen auf, die ihn persönlich besonders beschäftigen. Andreas Varesi hat zehn Jahre lang an diesem Roman, der 2009 erschienen ist, gearbeitet. Dabei hielt er sich eng an die historischen Tatsachen und Prozessakten des Falls Erzsébet Báthory: Ungarn um 1610: Im Hoheits-gebiet der Gräfin Báthory (1560-1614) verschwinden zahllose junge Frauen und Mädchen. Sind sie einem Schattenwolf zum Opfer gefallen, der hier sein Unwesen treibt? Die Bevölkerung der Gegend lebt in Angst und Schrecken. Der Vizekönig sieht sich gezwungen, sich höchstpersönlich an den Ort des Geschehens zu begeben. Doch was man schließlich entdeckt, übersteigt alle Befürchtungen. Die Chronik der Elisabeth Báthory ist die Geschichte Ungarns zwischen Mittelalter und Dreißigjährigem Krieg – und ein Spiegelbild des 20. Jahrhunderts, wie Báthory-Keresztur es erleben musste: eine Parallele, die womögl-ich kein Zufall ist, wie der Verfasser ausführt. Zerrissen im Inneren durch Fehden, religiöse Unruhen, Korruption und Volksaufstände, be-droht von außen durch die Türken, ist Elisabeths Ungarn ein Land, in dem brüchiger Frieden in brutalsten Krieg umschlagen kann. Schon als Kind wird die Gräfin mit der allgegenwärtigen Gewalt konfrontiert – und findet Gefallen daran. Die äußeren Umstände gestatten ihr aus-zuleben, was offenbar schon in ihrem Wesen angelegt ist: der psy-chopathische Drang, die Schwächeren zu dominieren, zu quälen und schließlich umzubringen; ein Drang, der stetig wächst, so wie auch Elisabeths Frustration stärker wird, als sie, eine höchst intelligente Frau, sich in ihrer von Männern dominierten Welt in einer rein pas-siven Rolle gefangen sieht. Dann entführt ein neuer Krieg Elisabeths Gatten für Jahre an die Front. Sie kann nun endlich nach eigenem Gusto schalten, walten – und foltern. Rasch verliert sie jede Selbst-kontrolle und kommt schließlich zu Fall. Während sie in ihrer Zelle schmachtet, schmiedet sie Pläne für eine Zukunft, in der ihr Tod eine feste Konstante, aber keinen Endpunkt darstellt: Elisabeth will wieder-kehren, und dieses Mal wird sie sich nicht mehr erwischen lassen!
Wir vergleichen die Qualität des Romans mit der Verfilmung.

INFORMATION

  • Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bis spätestens 2 Stunden vor Programmbeginn – bei einer Matinée bitte bis zum Vorabend – unter kunstgarten@mur.at oder +43 316 262787
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