Film/Public Viewing, Literatur/Performance

Literatur & Film. Reihe Women Empowerment: MALINA (Ingeborg Bachmann)

Ingeborg Bachmann © Bild: Heinz Bachmann

Irmi Horn liest MALINA (Ingeborg Bachmann).
Im Alter von elf Jahren erlebte Ingeborg Bachmann den Einmarsch von Hitlers Truppen in ihrem Heimatort Klagenfurt. Das Trauma der abrupt verlorenen Kindheit überwand sie nie. Ihr Leben lang schrieb sie mit kraftvoller Poesie für eine bessere Gesellschaft und gegen die Unterdrückung des Individuums. Im Lieben und in der Suche nach dem Glück war sie so kompromisslos wie in ihrem Schreiben. Zwei Jahre vor ihrem Tod veröffentlichte sie Malina, ein stark autobiografisch geprägtes Buch. Vordergründig handelt der Roman von einer Dreiecksbeziehung der namenlosen Erzählerin mit zwei Männern: dem schönen Liebhaber Ivan und ihrem Lebensgefährten Malina. Ivan kann ihrer Liebe letztlich jedoch nicht standhalten, die Erzählerin verzweifelt, und weder die Literatur noch Malina können sie retten; die Männerwelt ist tödlich für sie.

„Die Männer sind nämlich verschieden voneinander, und eigentlich müsste man in jedem einzelnen einen unheilbaren klinischen Fall sehen (…). Von den Frauen könnte man höchstens sagen, dass sie mehr oder weniger gezeichnet sind durch die Ansteckungen, die sie sich zuziehen, durch ein Mitleiden an dem Leiden.“ (S. 282 f.)

Irmi Horn

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