Ausstellung/Gartenkunst

START AGAIN: NEUE AUSSICHT

Monika Schönbacher-Frischenschlager, ANTHROPOZÄN FINAL, 2025, Lehm, Zement, ANTHROPOZÄN FINAL, 2025, clay, cement

Mit START AGAIN: NEUE AUSSICHT (Arbeitstitel) führen die Künstler*innen 

GUKUBI MATO, Renate Kordon,  Monika Schönbacher-Frischenschlager,

die Besucher*innen zum Fußabdruck des Anthropozän, hart, humorvoll und mit Nachdruck.

Was lassen sich die Menschen einfallen um der Entropie des Verfalls ihrer Welt entgegenzuwirken?

Dem immer mehr und immer besser „Bewerkstelligen“ des Lebens muss Zurückhaltung auferlegt werden.

Das physikalische Nichthandeln des Körpers führt zur Fettsucht, zu Krankheit.

Das bequeme in den Schoß gelegt kriegen lässt die Geschichte der Entstehung vergessen und das Vergessen lässt die grauen Zellen verkümmern.

Das Transmitter-Tum auf allen Ebenen führt in Schritten zum eigenständigen Denken und Handeln auf einer Bewusstseinsebene, die dem Menschen, der Menschheit Überlebenschancen einreicht.

Kuratorin: Irmi Horn.

Eröffnung: Christina Töpfer Chefredaktion CAMERA AUSTRIA

GUKUBI MATO

愚首魔徒

Martin Guevara-Kunerth, *1989

Tom Biela, *1987

leben und arbeiten in Graz/Österreich

Beide Künstler haben einen Hintergrund in Architektur und Fotografie und erforschen in ihren konzeptionellen und prozessbasierten Werken eine breite Palette von Themen. Das Spektrum reicht von Multimedia-Projekten, die sich mit den Mechanismen der Wahrnehmung beschäftigen, bis hin zur Erforschung physischer Phänomene, technologischer Fortschritte, Verfall und persönlicher Transformation.

Sie lassen sich inspirieren und stützen ihre Arbeit auf Sammlungen und Beobachtungen aus dem (digitalen) Alltag.

GUKUBIMATO, Happy Meal Fossil

GUKUBIMATO, Happy Meal Fossil

atelier.gukubi@gmail.com
www.gukubi.com

Renate Kordon studierte Architektur und Grafik in Graz und Wien, machte ein Meisterjahr bei Maria Lassnig. Ihre künstlerischen Schwerpunkte sind Trickfilm, Zeichnung, Installation, Kunst im öffentlichen Raum und Filmräume. Nach mehreren Stipendienaufenthalten in Paris, Rom und Kanada unterrichtete sie an der Universität für künstlerische Gestaltung „Labor Animation“ in Linz, als Gastprofessorin „City Scape Drawing“ am LIT in Detroit und in Dundas, Kanada.  Ihre Trickfilme, Zeichnungen und Installationen wurden u.a. in der Neuen Galerie Graz, in der Dunas Valley School of Arts in Ontario sowie in der Wiener Secession ausgestellt. 2013 erschien ihre Monografie „Renate Kordon – Lebenslinien/Life Lines“ in der „edition die angewandte“. Von 2007 bis 2010 war sie Co-Kuratorin und Co-Organisatorin von Asifakeil TrickfilmKunstraum im MQ Wien und gründete 2010 das Institut für ZEITverschiebung in Graz.

Die vielseitige, sensible und humorvolle Renate Kordon zeigt den Kurzfilm „Dancing Sculptures“, 2024/25, 1min 38sec. Sie setzt Mensch und Ding in Beziehung, beleuchtet Abhängigkeiten und öffnet damit den Blick in die Erkenntnis unseres Wesens und unsere Endlichkeit.

Die in Graz geborene Künstlerin, Monika Schönbacher-Frischenschlager absolvierte ein Studium zur Dipl. Pädagogin, als die sie bis 1991 tätig war und auch als Vortragende in der steirischen Lehrerfortbildung im Bereich Kunst ihr Wissen und Können weitergab. Ab 1991 widmete sie sich ganz der Kunst. Mit ihren Arbeiten ist sie in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. Einige Werke sind in öffentlichen Gebäuden permanent ausgestellt.

Die Künstlerin ist eine Frau, die Natur in all ihren Facetten beobachtet, in ihrer Schönheit und Grausamkeit. Als vernunftbegabter Mensch liebt sie ausgewogene Gerechtigkeit und legt Wert auf den Reichtum der Vielfalt. Sie setzt sich in ihrer Arbeit seit mehr als 30 Jahren mit Themen auseinander, die mit der Zerstörung unserer Lebensräume aus ökonomischen Interessen zu tun haben und beleuchtet auch kritisch sozial- und gesellschaftsdogmatische Bedingungen unserer Kultur.

Die künstlerische  Qualität der Arbeit bzw. deren Ästhetik sollte nicht über die wenig ästhetische Aussage hinwegtäuschen – im Gegenteil, der offene Widerspruch zwischen Bildästhetik und Bildaussage sollte Anlass dafür sein, unser Handeln mit unserem ästhetischen Empfinden in Einklang zu bringen. Sie lenkt damit den Blick der Betrachtenden nicht nur  auf visuell erfassbare Phänomene, sondern auch auf ihre eigene Wahrnehmung, die zu hinterfragen sie die Mitmenschen einlädt.

Monika Schönbacher sagt: Eigentlich müsste es uns bewusst sein, dass die Erde eigentlich für Menschen ein untergehendes Schiff ist. Trotzdem tanzen wir bis zum Untergang. Aber dann …
Gras wächst über die Menschheitsgeschichte.
Die Natur wird sich ihr Recht zurückholen.

Ihre halb aus der Erde ragenden toten aus Lehm geformten werdenr mit der Zeit von Gras und Kräutern durch – und überwachsen und schlußendlich zerfallen.
Zeigen sie Reue, Angst, weil sie gegen ihr Wissen handeln oder fühlen sie Schmerz, den sie anderen zumuten? Vielleicht wünscht sich die Künstlerin das. Oder auch Menschen mit Empathie?
Aber wie heißt es oft? Hinter mir die Sintflut!