Film/Public Viewing, Literatur/Performance

Literatur & Film: DIE TOTEN – A TRIBUTE TO JAMES JOYCE

Mit Irmi Horn.
Vor 140 Jahren wurde  JAMES JOYCE am 2. Feber 1982 als ältestes von zehn überlebenden Kindern in Dublin (Irland) geboren.
Durch Geldnot in der Familie kann die Ausbildung der Kinder nur teilweise finanziert werden. Er sollte Priester werden, besuchte deshalb in Unterbrechungen mehrere jesuitische Schulen und studierte am katholischen University College Dublin Philosophie und Sprachen. Er ist ein guter Schüler, gerät aber mit den Jesuiten in Konflikte, da er sich vom katholischen Glauben abwendet.
In Paris studierte er anschließend Medizin und Naturwissenschaften, wobei er sich bereits intensiv mit der Literatur des Symbolismus und Realismus beschäftigte. Zurückgekehrt nach Dublin, arbeitete er in unterschiedlichen Berufen, auch als Privatlehrer.
Am 10. Juni 1904 lernte der zweiundzwanzigjährige James Joyce Nora Barnacle kennen. Ihre Beziehung begann am 16. Juni 1904, dem Tag, an dem der Roman Ulysses spielt und der seit 1954 als Bloomsday (nach der Hauptfigur Leopold Bloom) in Irland gefeiert wird. Danach verließ er mit ihr Irland für immer, lebte in Triest, Paris und Zürich und verdiente seinen Lebensunterhalt mit Tätigkeiten als Journalist und Sprachlehrer an Berlitz-Schulen, z. B. in Pola, Österreich-Ungarn (heute: Pula, Kroatien). Aus der Verbindung mit Barnacle gehen zwei Kinder hervor. Im Jahre 1905 gebar sie den Sohn Giorgio, im Jahre 1907 die Tochter Lucia. Alkoholismus, Verschwendungssucht und Eifersuchtsszenen führten immer wieder zu vorübergehenden Trennungungen. Aus dieser Zeit stammt der obszöne Briefwechsel zwischen Joyce und Nora, „Dirty letters.“Joyce sah also in Nora die Heilige und zugleich die Hure, was sich auch im Frauenbild seiner Werke widerspiegelt. Während eines Aufenthalts in London gibt Joyce seinen Widerstand gegen eine Ehe auf und heiratet 1931 Nora Barnacle. Nora war es auch zu verdanken, dass Joyce seine Schöpfungskraft nicht durch seine Alkoholkrankheit verloren hatte. Seine literarische Werke beeinflussten massgeblich die moderne Weltliteratur. Joyces berühmtestes Werk ist der Roman „Ulysses“, „Finnegans Wake“ gilt als eines der kompliziertesten literarischen Werke des 20. Jahrhunderts. Er starb, nahezu erblindet, 1941 in Zürich.

Irmi Horn liest aus Die Toten (im englischen Original The Dead). Das ist die letzte Novelle in James Joyce’ Sammlung von Erzählungen, die erstmals 1914 unter dem Titel Dubliner erschienen ist. In diesem Text porträtiert der Autor zum Teil auch eigene Familienangehörige und sich selbst.

Eintritt € 7, erm. 5.

Inhaltlich behandelt die Erzählung über dieses traditionelle weihnachtliche Festessen mit Familie und Freundeskreis die übergreifende Thematik der „Paralyse“ oder „Lähmung“ des gesamten Lebens im Dublin der Jahrhundertwende, die die „Isolierung und Frustrierung“ der Individuen zur Folge hat und die Übermacht der Toten über die Lebenden aufzeigt. Die Geister der Toten beherrschen dabei nicht nur das Leben der Menschen im öffentlichen und privaten Leben des zeitgenössischen Dublins, das im übertragen Sinne zum eigentlichen „Reich der Toten“ wird; sie werden zugleich zu Chiffren einer übergreifenden Einsicht, die das Universum als solches betrifft. Die Erkenntnis dieses Phänomens der Paralyse könnte aber auch eine Möglichkeit der Befreiung aus der allgemeinen Stasis und der Starre der Isolation und Frustration des Indivuums ermöglichen.

Irmi Horn

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