Musik/Music, Vortrag/Praesentation

Musikalischer Vortrag: Lieder, über die wir reden müssen – wegen Covid 19 verschoben!

Irina Karamarkovic (Vokal) & Denovaire (Esraj)

Irina Karamarkovic (Vokals) & Denovaire (Esraj)

Mit einem Programm, das Positionen zwischen politischem Lied, Soldatenliedern, Klageliedern und Volksweisen in unterschiedlichen Sprachen beleuchtet, stellt sich ein ungewöhnliches Duo – Stimme und Esraj – der Diskussion.
Den Eurozentrismus demontierend und hinter sich lassend, klingt neben der menschlichen Stimme die nordindische Esraj. Die beiden alten Soloinstrumente umkreisen sich in Freiheit ohne dienende Begleitung und kratzen die Konsequenzen des Krieges aus den hintersten Winkeln einer verkrusteten Bürgerlichkeit und eindimensionalen Weltsicht. Sie verschmelzen zu einer Stimme wider die Unbewusstheit, denn Krieg ist – genauso wie Frieden – immer. Damit er klein und kontrollierbar bleibt, bedarf es der Kunst, des reflektierten Denkens und des beherzten Handelns.

Irina Karamarkovic ist meistens Sängerin, Performerin,  Ensembleleiterin und Autorin.
Studium der Jazz Gesang an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz.
Live zeigt sie sich in unterschiedlichen Auftrittsformaten – von a capella bis zum Big Band oder Electronics.
Sie promovierte an der KUG über die Präsenz der Musik aus Südosteuropa in der Jazzszene Österreichs. 

Denovaire durchlief die Akademien der Musik und vergaß.
Er atmet Sound.
Er lebt in Graz, bis die politische Lage ihn flüchten lässt.
Er ist Performer.
Er komponiert kontemporären und cinematischen Sound.
Live spielt er indische Instrumente, Synthesizer und experimentelle Sets.

Friedrich Schiller   NÄNIE – Totenklage

Auch das Schöne muß sterben! Das Menschen und Götter bezwinget,
Nicht die eherne Brust rührt es des stygischen Zeus.
Einmal nur erweichte die Liebe den Schattenbeherrscher,
Und an der Schwelle noch, streng, rief er zurück sein Geschenk.
Nicht stillt Aphrodite dem schönen Knaben die Wunde,
Die in den zierlichen Leib grausam der Eber geritzt.
Nicht errettet den göttlichen Held die unsterbliche Mutter,
Wann er, am skäischen Tor fallend, sein Schicksal erfüllt.
Aber sie steigt aus dem Meer mit allen Töchtern des Nereus,
Und die Klage hebt an um den verherrlichten Sohn.
Siehe! Da weinen die Götter, es weinen die Göttinnen alle,
Daß das Schöne vergeht, daß das Vollkommene stirbt.
Auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten, ist herrlich;
Denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab.

INFORMATION

  • Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bis spätestens 2 Stunden vor Programmbeginn – bei einer Matinée bitte bis zum Vorabend – unter kunstgarten@mur.at oder +43 316 262787