Literatur/Performance, Musik/Music

IN MEMORIAM Ilse Weber – Gegen das Vergessen

ZimmerKINO

Irmi Horn stellt Ilse Weber vor und liest aus „Es war einmal, es ist noch gar nicht lange her“ & „In deinen Mauern wohnt das Leid“,  Irma Servatius (viola) begleitet musikalisch.

Irmi HornkunstGarten-Reihe WOMEN EMPOWERMENT.

Ilse Weber, geborene Herlinger (11. Januar 1903 in Witkowitz (heute Vítkovice), damals Österreich-Ungarn – 6. Oktober 1944 im KZ Auschwitz-Birkenau), war eine tschechoslowakische deutschsprachige Schriftstellerin. Viele ihrer Texte erschienen posthum. Ilse Weber wurde als Jüdin während der Judenverfolgung durch deutsche Organe in der Tschechoslowakei nach einer ersten Deportation (1942) aus dem Konzentrationslager Theresienstadt weiter nach Auschwitz gebracht und dort gemeinsam mit ihrem Sohn und anderen von ihr in der Gefangenschaft gepflegten Kindern in einer Gaskammer ermordet.

 

 

An den Grazer Hochschulen fand der Nationalsozialismus schon sehr früh breite Akzeptanz. Im Februar und März 1938, der Zeit der illegalen Demonstrationen, waren die Hörsäle nahezu verwaist, weil sich die Studenten fast vollständig in den Dienst der „Bewegung“ gestellt hatten. Auch in der SS und SA gab es eine breite Beteiligung von Seiten der Studenten.

Nach dem Umbruch verstand sich die Grazer Universität als südöstlicher Vorposten der neuen deutschen Wissenschaftsauffassung, als kulturpolitischer Wegbereiter des Deutschtums und als „Bollwerk gegen die Gefahr aus dem Osten“. In einem Jubeltelegramm an Adolf Hitler dankte ihm die Universität für die lang ersehnte Vereinigung mit dem Deutschen Reich. Dem Wunsch, die Grazer Universität „Adolf Hitler Universität“ zu nennen, wurde nicht stattgegeben, das Unterrichtsministerium lehnte das Ansuchen im September 1938 ab.
1934 gehörten 1.720 Personen der Israelitischen Kultusgemeinde an, das waren 1,1 % der Grazer Gesamtbevölkerung. Ein Großteil der jüdischen Einwohner lebte und arbeitete in den Bezirken Lend und Gries, der Murvorstadt. In den Monaten nach dem „Anschluss“ setzte der nationalsozialistische Terror ein – Verhaftungen, „Arisierungen“, Zwang zur Auswanderung. Zwischen März und November 1938 emigrierten 417 Grazer Juden allein nach Palästina. In der „Reichskristallnacht“ – Novemberpogrom 9./10. 1938 fielen die Zeremonienhalle und die Synagoge organisierter Brandlegung zum Opfer. In Graz verbliebene Juden mussten in der Folge nach Wien übersiedeln, von wo aus später ihre Deportation erfolgte. Im März 1940 wurde die Israelitische Kultusgemeinde aufgelöst, Graz und die Steiermark galten nun als „judenrein“.

INFORMATION

  • Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bis spätestens 2 Stunden vor Programmbeginn – bei einer Matinée bitte bis zum Vorabend – unter kunstgarten@mur.at oder +43 316 262787