Ausstellung/Gartenkunst

VERWEILE DOCH

Renate Krammer, OT 2022

Sa 11. Mai – 23. Juni
VERWEILE DOCH.
Denn Lust will tiefe Ewigkeit.

Arbeiten von Renate Krammer / A (Bilder), Heidi Kämpfer /CH (Installationen) & Gertrud Pinkus / CH (Film)/ Norbert Prettenthaler A (Film)

Opening: Stadtrat Dr. Günter Riegler & Kunsthistorikerin Dr.in Tanja Gurke.  Kuratorin: Irmi Horn

Drei Frauen begegnen alltäglich sich wiederholendem Erleben:

Der Begeisterung für gute Arbeit und Erfüllung im Handeln.

Dem Einsatz von Frauen weltweit als Systemerhaltende.

Dem Gender Gap.

Der Verlustigkeit von Würde und Menschlichkeit.

Der Negation der Menschenrechte.

Der Nachlässigkeit, ja Fahrlässigkeit vieler gegenüber dem Klimawandel.

Der Ignoranz verschiedener Medien gegenüber Volksverdummung.

Der Geringschätzung von Kunst im Verhältnis zu Sport.

Der Hochhaltung überkommener veralteter Traditionen.

Der Gewalt gegen Frauen und ihr Verschwinden aus dem Blick ab einem bestimmten Alter.

Dem Enterischen.

Drei Frauen versuchen mit ihrer Arbeit neue Perspektiven und Blickwinkel zu öffnen, Sensibilität, Empathie, Resilienz und Kraft zu vermitteln. Die Frau wird Schöpferin, energiereiche und energiespendende Wesenheit.

Norbert Prettenthaler unterstützt mit seinem Short Cut ONDA A MAGLIA die Tendenz von Heidi Kämpfer.

Die Künstlerin Renate Krammer beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Arbeit seit 25 Jahren mit freihändig gezogenen, gerissenen, geformten, gedruckten horizontalen Linien. Ihre jüngeren graphischen Arbeiten zeigen eine schier unendliche Variation von Linien, die im Abstand von wenigen Millimetern Blatt für Blatt füllen. Die Stärke des Bleistifts, die Härte der Mine, die unterschiedliche Tagesverfassung der Künstlerin, die täglich ab dem frühen Nachmittag an ihren Werken arbeitet, führt zu leichten Varianten der Linienführung, die den Bildern von Renate Krammer Leben einhauchen.
„Was auf den ersten Blick ähnlich und gleich aussieht, entpuppt sich letztlich im Detail als vollkommen unterschiedlich – man stellt immer mehr Differenzen fest – keine Linie gleicht der anderen“, schreibt der Kunsthistoriker Erwin Fiala über Krammers Bleistiftzeichnungen.

Sie schärft bei den Betrachtenden die Ästhetik des Blicks, die Sensibilität der Wahrnehmung mit seismographischer Subtilität und lädt in die unendliche Vielfalt des Entdeckens ein.

Im kunstGarten zeigt sie 3 x O. T., 2022 und 2023, Maulbeerpapier gerissen, Acryl, Objektrahmen und 3 x O. T., 2022, Acryl auf Leinwand, 80 × 80 cm

Renate Krammer OT

Renate Krammer OT

Renate Krammer OT

Renate Krammer hat zwar schon als Kind gewusst, dass sie Malerin werden will, aber zunächst auf Drängen des Elternhauses nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik bei einem Steuerberater gearbeitet und danach an einer HAK unterrichtet, bevor sie beschloss, sich der Kunst zu widmen. „Mit über 40 geht man nicht mehr an die Akademie nach Wien studieren, also habe ich mir Wissen und Methoden bei verschiedenen Kursen in Österreich angeeignet“, erzählt Krammer. Einer ihrer prägenden Lehrer war der seit Jahrzehnten in den USA lebende, aus Österreich stammende Künstler und Kunsttheoretiker Paul Rotterdam. „Er war an der Akademie Graz zu Gast und hat in seinen Vorträgen, die oft bis nach Mitternacht gedauert haben, das Kunstgeschehen aus amerikanischer Perspektive betrachtet“, sagt Krammer. Dabei ist sie mit der Geisteshaltung des Minimalismus in Berührung gekommen. https://www.kultur.steiermark.at/cms/beitrag/12775911/166298034/

 

Heidi Kämpfer NETZE, „021-23, Kupferdraht

Heidi Kämpfer  erinnert in treffgenauer Weise an die eingeschriebenen Positionen von Frauen:

Sie  stricken, häkeln, weben, umsorgen am heimatlichen Herd und geben damit Wärme und Sicherheit.
Unter dem „Schutz“ der Männer. So die Tradition.
Die femme fatal hingegen umgarnt, umschlingt und birgt die Versuchung in sich, die „Aventure“ hereinzulassen, ein Wagnis einzugehen. Im schlimmsten Fall, beutet sie  Männer aus, ruiniert sie.

In jedem Fall fällt der Stellenwert nur positiv aus, wenn die „Muse“ richtig funktioniert, als Heimchen oder Ideengeberin etc. … Ideell tritt noch die antike Göttin auf, die die Natur verkörpert: Gaia, Demeter, Persephone und auch Aphrodite hat einen hohen Stellenwert und Hera, die den Herd beschützt.

Die Andacht vor Athene, der Weisen und der Jägerin Artemis tritt bei der Musenrolle zu Tage, die Frauen huldvoll zugebilligt wird.

Nun aber tritt Heidi Kämpfer als Vertreterin aller 9 Musen auf den Plan und erinnert it ihren Arbeiten von 2021-23, dass die Kunst der Frauenhand entspringt, die in ihrem Werk, Mnemosyne, Göttin der Erinnerung und Mutter aller Musen, verpflichtet, Netzwerke herstellt: Feine Gebilde, die das Lebenswerte des Menschseins vermitteln, die Menschwerdung durch die Kunst bewusst machen wollen: Damit stärkt sie die Position der Frauen und der Wissenschaft, ohne die Erkenntnis nur halbherzig möglich wäre.

„Honda a Maglia“, in der Regie von Norbert Prettenthaler, I/CH/A 2023, 9min wird gezeigt.

Bewegung, Tanz, Performance und bildende Kunst
Heidi Kämpfer ist in Bewegung und Tanz zu Hause.
Die Auseinandersetzung mit bildender Kunst ist in den letzten Jahren ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit.
Bilder: Kohle, Tinte, Acryl, Ei Tempera… zwischen gegenständlich und abstrakt.
Objekte: Kupferdraht gestrickt, gehäkelt… Torsos, Kostüme, Abstraktes, Metall gehämmert und gebogen
Performances: in Burkina Faso, China und in der Schweiz in Kollaboration mit Kunstschaffenden aus Film, Tanz, Fotografie, Schauspiel und bildender Kunst.
Bilder, Kostüme und Objekte als Bestandteil verschiedener Performances bringen ihre verschiedenen Arbeitsrichtungen zueinander in Bezug.

Kämpfer arbeitet mit Künstler*innen aus verschiedenen Kunstrichtungen und organisiert interdisziplinäre Performances

h.kaempfer@hispeed.ch

Aus- und Weiterbildungen: Bewegungs-Therapeutin, Tanz/Tanztheater
Arbeitet als: Bewegungs- und Tanztheaterlehrerin. Künstlerin der zeitgenössischen Kunst (Objekte, Malerei, interdisziplinäre Kunstprojekte, Performerin)

Stricken, die Fadenumschlingung
Stricken ist ein uraltes Handwerk. Zuerst von Männern in
Lohnarbeit ausgeführt, wurde es eine Kulturfertigkeit der Frauen. Stricken steht für Ausdauer, Zähigkeit, Fleiss und Vertrauen auf Kontinuität und Erfolg.

Kupferdraht
Wickeldraht für Spulen, Zugmagnete, Relais-Spulen, Transformatoren zur Übertragung elektrischer Signale und Kommunikation.

Heidi Kämpfer, Netzobjekt 2022/24

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heidi Kämpfer, Netzobjekt 2022/24

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heidi Kämpfer, Netzobjekt 2022/24

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heidi Kämpfer, Netzobjekte 2022/24

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heidi Kämpfer, Netzobjekt 2020/21

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heidi Kämpfer, Netzobjekt 2020/21

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heidi Kämpfer, Netzobjekt 2020/21

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gertrud Pinkus zeigt  Kurz-Filme.

«The Flow of the River» (G.Pinkus) 6 Min
«Illusion & Hoffnung» (Heidi Kämpfer) 7 Min
«Plaza Morelia» (G. Pinkus) 5 Min
«El Canto del Hielo» (G. Pinkus) 2 Min

– THE FLOW OF THE RIVER Länge 5:30 MIN / 2021 / Film-Essay basierend auf einem Hôjôki von Kamo no Chömei, Japan 1212

THE FLOW OF THE RIVER von/by Gertrud Pinkus, Filmstill

PLAZA MORELIA von/by Gertrud Pinkus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

– BAILE PLAZA MORELIA Länge 4:20 MIN / 2018 / Mexico

Pinkus kommt vom Theater:

Ausbildung zur Bühnenbildnerin am Stadttheater Basel und an der Akademie der bildenden Künste, München. Abschluss: Hochschuldiplom für Bühnenbild.
Es folgen einige Arbeiten als Bühnenbildnerin an traditionellen Theatern. Bald aber wendet sie sich der Bewegung „Actions-Theater“ zu. Als Bühnenbildnerin, Regisseurin und Performerin ist sie Mit-Initiantin von Actions- und Strassen-Theatern, Performances und Kunst-Happenings.

Findet zum Film: Cinema
In den 1970er Jahren wechselt Gertrud Pinkus zum Film
Sie arbeitet im Bereich: Drehbuch, Regie, Kamera, Schnitt und Produktion. In dieser Funktion dreht sie mehrere Dokumentarfilme für die deutschen Fernsehsender ARD und ZDF. Sie arbeitet und lebt in Deutschland, Italien, Algerien, Mexico, Guatemala und in der Schweiz. Ab 1980 führt sie Regie in internationalen Kino-Spielfilmen. Ihre Filme wurden mehrfach ausgezeichnet, darunter auch mit dem „Deutschen Filmpreis“.

Video&art
Kontinuierlich arbeitet Gertrud Pinkus auch als video-artist
In Zusammenarbeit mit KünstlerInnen anderer Sparten sind ihre Filme Teil inter- disziplinärer Kunstprojekte für Galerien, Museen, Konzerte und den öffentlichen Raum.

Ihre Kinofilme, Videos und ihr reichhaltiges fotografisches Werk finden international hohe Beachtung und wurden mehrfach ausgezeichnet.

 

Streaming – links ANNA GÖLDIN – LETZTE HEXE
https://www.filmo.ch/katalog/staffel-4/anna-goeldin.html

Streaming – links IL VALORE DELLA DONNA È IL SUO SILENZIO
https://www.filmo.ch/katalog/staffel-8/il-valore-della-donna—il-suo-silenzio.html

Norbert Prettenthaler, geb. in Graz.
Seit 30 Jahren Filmschaffender. Carl Mayer Drehbuchpreis.
Drehbuecher, Kunst- und Dokumentrafilme im In-und Ausland: It, D, A, Sp, Eth, Ire, Rum, Srb.
Lebt und arbeitet in Graz.

ONDA A MAGLIA (It, 14 min, 2023)
„Onda a Maglia“ ist eine Filmchoreografie um die Zusammenarbeit der bildenden Künstlerin
Heidi Kämpfer Halbright (Ch) und der Pina Pausch-Tänzerin Julie Anne Stanzak (USA)
in der Lagune von Venedig.

Drehbuch, Regie: Norbert Prettenthaler
Art-Works und Kostüme: Heidi Kämpfer Halbright
Choreografie und Tanz: Julie Anne Stanzak
Kamera: Reinhard Mayr
Schnitt und Postproduktion: Peter Brandstätter
Musik: Romen und Schneider
Herstellung: Heidi Kämpfer Halbright (c)

Filmstill ONDA A MAGLIA, 2023 (Norbert Prettenthaler)