Literatur/Performance

Leseperformance SIMULTAN

Lesung Irmi Horn, Heinz Trenczak (Foto Keiper)

ÖSTERREICH LIEST

ÖSTERREICH LIEST

Irmi Horn & Heinz Trenczak lesen aus SIMULTAN, dem letzten Buch von Ingeborg Bachmann.

Ein Programm zu Österreich liest.

Die Sprachmagie ihrer Erzählungen bezaubert nach wie vor, ihre Wirkung ist ungebrochen: Der seit 1979 in der Österreichischen Nationalbibliothek aufbewahrte Nachlass, mehr als 6000 Blätter umfassend, wird immer wieder von Literaturwissenschaftlern gesichtet, 2007 wurde ein Platz in der Wiener Donaustadt nach ihr benannt. Bachmann, die der Frau eine neue, kraftvolle und eigene Stimme verlieh, ist so aktuell wie nie. „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“, schrieb sie einmal. Und lässt die Nixe in ihrer Erzählung „Undine geht“ sagen: „Nie hat jemand so von sich selber gesprochen. Beinahe wahr. Beinahe mörderisch wahr.“

Eine Simultanübersetzerin reist mit dem gerade erst kennengelernten Diplomaten Ludwig Frankel ein paar Tage durch Mittelitalien, um sich von ihrem anstrengenden Arbeitsleben zu erholen. Zuerst nächtigen sie in einem Hotel in der Nähe von Paestum. Darauf gelangen sie nach einer Autofahrt in einen kleinen Küstenort Maratea, wo sie in einem kleinen Hotel absteigen. Nach einem Bad im Meer unternehmen beide einen Ausflug in die nahe liegenden Berge, wo der Übersetzerin nach der Autofahrt auf den steilen Straßen und beim Anblick einer Christus-Statue übel wird. Nach diesem Ereignis verlassen die beiden das Hotel.


Ingeborg BachmannIngeborg Bachmann (1926 – 1973)

Die Dichterin und Literatin wurde am 25. Juni 1926 in Klagenfurt als Tochter eines Lehrers geboren. Dort besuchte sie auch die Schule und maturierte 1944. Am 26. September 1973 erlitt sie in ihrer Wohnung schwere Verbrennungen und starb in der Nacht zum 17. Oktober.

Ingeborg Bachmann studierte Philosophie, Germanistik und Psychologie. Ende der Vierzigerjahre lernte sie Paul Celan kennen und lieben. 1950 promovierte sie in Wien mit einer Arbeit über die Rezeption der Philosophie Heideggers. Nach mehreren Auslandsaufenthalten wurde Bachmann Redakteurin beim Sender Rot-Weiß-Rot. 1952 hielt sie eine erste Lesung auf einer Tagung der „Gruppe 47“. Von 1953 bis 1957 arbeitete sie als freie Schriftstellerin in Italien,1955 unternahm sie eine Reise in die USA.
In den Jahren 1957 und 1958 war sie als Dramaturgin beim Bayrischen Fernsehen tätig, bis 1962 lebte sie abwechselnd in Rom und Zürich. Schließlich verlor sie sich nach der intensiven Beziehung mit Max Frisch in Alkohol- und Tablettenabhängigkeit. Im Wintersemester 1959/60 war sie erste Gastdozentin für Poetik an der Universität Frankfurt/Main.

1963 bis 1965 lebte sie in Berlin, unternahm Reisen nach Prag, nach Ägypten und in den Sudan. Ab 1965 hatte sie ihren ständigen Wohnsitz in Rom. 1973 unternahm sie noch eine Reise nach Warschau, Auschwitz, Krakau und Breslau.

Die Schriftstellerin und Lyrikerin kam in Rom auf tragische Weise ums Leben: Am 26. September 1973 erlitt sie in ihrer Wohnung schwere Verbrennungen und starb, knapp drei Wochen später, in der Nacht zum 17. Oktober. Ingeborg Bachmann ist am Klagenfurter Friedhof Annabichl begraben.

Zahlreiche Auszeichnungen
„Der gute Gott von Manhattan“ und „Malina“ zählen international zu ihren bekanntesten Werken. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Preise und Auszeichnungen:

1953 den Preis der Gruppe 47
1955 die Fördergabe des Kulturkreises im Bundesverband der deutschen Industrie
1957 den Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen
1958 den Hörspielpreis der Kriegsblinden
1961 den Kritikerpreis
1964 den Georg-Büchner-Preis
1968 den großen Österreichischen Staatspreis für Literatur
1971 den Anton-Wildgans-Preis der Vereinigung Österreichischer Industrieller.

 

INFORMATION

  • Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bis spätestens 2 Stunden vor Programmbeginn  unter kunstgarten@mur.at oder +43 316 262787