TROPI, Awareness, Constanze Kratzsch
Eröffnung am 5. Mai 2018 um 16:00 –  Constanze Kratzsch, Katrin Lorenz, Lisa Reiter, RESANITA im Rahmen von aktuelle kunst in graz durch GR.in Univ. Doz.in Dr.in Daisy Kopera – als Vertretung der Stadt und Markus Waitschacher, Kulturwissenschaftler und Kunsthistoriker. Im Anschluss: Artist Talk
So 6. Mai ca 14:40 im kunstGarten Geführter Galerienrundgang mit NORA LEITGEB (11:00 TREFFPUNKT: ESC MEDIEN KUNST LABOR, Bürgergasse 5, Palais Trauttmansdorff)
Abseits des Hauptweges weht eine zerknüllte Zeitung an einem stählernen Sicherheitszaun, hinter dem sich ein einsamer Kontrollgang – angrenzend an ein leerstehendes Gebäude unmittelbar am Hafen von Liverpool – verbirgt. Und in vielen Städten ist dieser Anblick ebenso immanent. Achtlosigkeit und Kälte, Unempfindsamkeit, Interesselosigkeit … Menschen wohnen geballt in Städten, als würden sie die Gesellschaft suchen. Gleichzeitig sind sie einander fremd, schmeißen ihren Abfall, Zigarettenkippen etc. auf den Weg, Haltestellenplätze … scheren sich nicht drum, wie ihre Umwelt aussieht. Bestimmend ist ihre Bequemlichkeit, ihr höchstpersönliches Bedürfnis nach ihrem Glück. So ist bei vielen auch das Bewusstsein für die Natur, und damit zu sich selbst finden unbedeutend. Kratzsch will die Wahrnehmung für die Umwelt und die Lebewesen um uns herum schärfen, uns entdecken lehren, um unsere Sinne zu erweitern.
Die 2 Bilder von Constanze Kratzsch – ca 160 x 105 cm – an der straßenseitigen Glasfront Payer-Weyprecht-Sr. 24-26 sind für alle PassantInnen sichtbar. Einerseits doppelt „Abseits/Offsite“ geradezu die Situation des Unterwegssein in der Öffentlichkeit und die Achtlosigkeit von verschiedenen ErdenbürgerInnen hinter einem ähnlichen Zaun wie auf dem Bild. Gleichzeitig wird durch das zweite Bild TROPI das Bewusstsein über die magische Erscheinung von Natur angesprochen.
Constanze Kratzsch, 1984 auf der Insel Rügen geboren und aufgewachsen, führte das Unbekannte nach Berlin. Ausgebildet bei Dr. Christiane Stahl, Dozentin Eva Maria Ocherbauer an der Neuen Schule für Fotografie bei Dozentin Linn Schröder an der Ostkreuz Schule für Fotografie und in der Meisterklasse Maix Mayer (Sommerakademie Venedig) vermitteln ihre Arbeiten die Vanitas in visuell poetischer Weise. Sie schafft eine Kombination aus Alt und Neu. Ihre Bildersprache ist surreal., teilweise Pop Art und Dada bewegt. Sie kreiert eine Welt, in der sie Vergangenes, das Jetzt, Zukünftiges visualisiert. Damit ist sie Aufdeckerin und Vermittlerin.
Lisa Reiter: UNTER DEM DARUNTER
Unter dem zeltartigen Planen-Dach der Tribüne und Bühne von kunstGarten wird von Lisa Reiter eine Installation montiert, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Tropfsteinen einer Höhle hat. Durch das Tageslicht mit Sonnenschein von oben und von der Seite, wie auch am Abend bei Veranstaltungen mit der Beleuchtung von unten, werden zusätzlich zur stalaktitenartigen Grund-Formation spannende Bilder und Schatten in dieser nomadischen Architektur enstehen, deren Stalagmiten-Pendants die BesucherInnen darunter darstellen. Bezug wird damit auch genommen auf das gewachsene Darunter von vor 2018: 100 Jahre Republik.
Lisa Reiter verwendet in ihrer Arbeit Strumpfhosen, deren Erscheinung und Haptik unweigerlich an etwas Menschliches und damit Körperliches erinnern. Ihre Installation spinnt und spannt die Thematik des Darunter weiter fort und nimmt sich die Ebene unter dem Darunter vor. Unsere Vergangenheit, die noch immer zu spüren ist, soll bewusst werden, ebenso, dass es Menschen sind, aus Haut und Knochen, die unter einem repressiven System leiden, oder ein solches Regime bewusst herbeiführen. Fragen werden aufgeworfen: Was unter gesellschaftlichem Normverhalten keimt und welches Geschichtsbewusstsein für eine positive Entwicklung nötig ist?
Kathrin Lorenz KUGELRUND:
Die Arbeiten von Kathrin Lorenz handeln vom Zeitpunkt der allerersten Stunde, in der ein neuer Mensch entsteht bis zu den ersten Monaten nach der Geburt. Kathrin Lorenz sieht sich als sozialtypisches Beispiel für die Bewältigung dieser speziellen Zeit, vor allem rund um Mutter und Kind mit all ihren Herausforderungen.
Geboren in Fürstenfeld, Steiermark
Seit 2005 Freischaffende Künstlerin
2005 Diplom mit Auszeichnung
an der Universität für Angewandte Kunst, Wien
Bildende Kunst, Prof. Christian Ludwig Attersee
2009- 2015 Arbeit am Tonfeld ®
Zur Begleitung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen am Institut für Haptische Gestaltbildung
Seit 2017 Ausbildung zur Mal- und Gestalttherapeutin in Graz
AUSWAHL AN KÃœNSTLERISCHEN PROJEKTEN
2017 Galerie Ursula Stross, Graz
2016 Future festival, Graz
2016 Ausstellung mit Axel Staudinger, Graz
2015 Gruppenausstellung Steiermarkhof, Graz
2014 art austria, Leopold Museum, Galerie 22a
2013 Educult, Museumsquartier Wien, Gruppenausstellung
2012 kunstGarten Graz, artist in residence
2011 brutal beauty: Skateboardingkultur, Graz, Fürstenfeld und Wien
2010 Art innsbruck, galerie 22a
2009 kunstGarten Graz, nice little things
2008 Gedichtillustration zu gesellschaftskritischen Gedichten Lyrikband „freigänger“ von Andreas Landl
2003-2007 Entwicklung eines sozialkritischen und psychosozialen Gesellschaftssystems, eines Paralleluniversums mit dem Titel: „Die Welt der Gomos und Stins“ Einflüsse: u.a. C.G. Jung
2006 Teilnahme styrian art foundation, Stift Rein
Künstlerhaus Graz, Gruppenausstellung
Rauminstallation zum Sigmund Freud Jubiläum, Wien
2005 „wollenkunst“, Künstlerhaus Wien, Gruppenausstellung
2004 „Märchen auf den Kopf gestellt“, Stadtgalerie Wien
2002 Fremdheit und Nähe, Parlament Wien
SAMMLUNGEN, AUSWAHL:
kunstGarten Graz, Kulturabteilung des Landes Steiermark, Stadt Fürstenfeld und private Sammlungen
RESANITA
Die Arbeit von RESANITA ist mit gegenwärtigen Themen der Gesellschaft wie Klimawandel, Terror, Migration, Geschichte, globale Ökonomien und Politik verknüpft. Ebenso Teil der konzeptuellen Arbeitsweise ist ein wissenschaftliche-forschendes Streben und manchmal jahrelanger Austausch mit internationalen Institutionen. Immer wieder spielt die Natur eine bedeutende Rolle.
Für das Projekt SVALBARD haben RESANITA in Kooperation mit der Abteilung Getreideforschung der Universität für Bodenkultur/Tulln im Sommer 2017 Kreuzungen spezieller Getreidesorten durchgeführt. Die erste Ernte wurde in diesem Winter auf der BOKU weiterkultiviert und erfährt heuer im KUNSTGARTEN GRAZ in einer Versuchsanordnung ihre erste Sommer Aussaat.
Die entstehende neue Varietät wird in die Internationale Saatgutbank auf Spitzbergen eingelagert.
Beteiligt an der Ausstellung sind Studierende der HTBLVA Graz-Ortweinschule, Keramik Art Craft und der Meisterschule für Keramische Formgebung.
Iris Bulla: „Humanity – Untersuchung und Reflexion zum Schönheitsideal im 21. Jahrhundert“
4 keramische Büsten, Schmuck, Make Up; jeweils ca. 30cm Höhe
Alice Fabris: „Identität“/ Identity 2018 Keramische Objekte auf Eisenstativen, installiert in einem Teich.
Keramik ca. 35 x 35 x 15cm, Höhe über Wasser ca. 60cm
Katharina Suppan: „Schön Hässlich“ (Engerling)
Keramikobjekt, ca. 50 x 50 x 25cm