Irmi Horn
Irmi Horn liest Romain Gary.
Die Liebe einer Frau ist eine Liebe, die mit Hingabe liebt. Romain Garys Protagonisten bewegen sich im Dickicht dieser Hingabe. Gary lässt seine Protagonisten das Leid ihrer zerbrechenden Liebe bis ins Unerträgliche fühlen. Für die schwerkranke Yannick gibt es zu recht keine Liebe bis in die Ewigkeit. Es gibt nur einen Ausweg ihre Liebe zu konservieren. Den Selbstmord. Michel geht auf in der Erinnerung. Während er auf Yannicks Tod wartet, durchlebt er jeden Moment ihrer Zweisamkeit der letzten Jahre noch einmal. Seine tiefe Liebe zeigt sich besonders in seinen „Erinnerungsfetzen“. Briefe von Yannick an ihn. Kein Wort und keine Zeile, die er nach all den Jahren nicht auswendig weiß. In der Zufallsbekanntschaft mit Lydia entdeckt er eine Seele, die auch leidet. Mit ihr betäubt er erbarmungslos gegen sich selbst sein Leiden. Lydia steht dagegen für die verlorene Liebe. Im Raum bleibt für Lydia die Frage, ob ihre Liebe zu ihrem Mann nicht schon vor dem Unfall verloren gegangen ist. Dieser Zweifel gibt ihr die Chance auf ein anderes Leben. Zwischen Trauer und Liebe treibt die Geschichte voran. Wird forciert durch einen zweiten Handlungsstrang. Im Blickpunkt nun der Varieté-Künstler Señor Galba mit seinem tanzenden Pudel und Affen. Im Blickpunkt wieder das Paar. Im Blickpunkt aber ganz besonders die Zukunft. Denn die Tiere tanzen den Pasadoble. Garys Protagonist Michel leidet wie Orpheus.
Romain Gary (Geburtsname Roman Kacew oder Katsev[; * 8. Mai 1914 in Vilnius, heute Litauen (Geburts-Nationalität russisch); †2. Dezember 1980 in Paris) war ein französischer Schriftsteller. Er war auch Pilot, Regisseur, Übersetzer und Diplomat. Gary schrieb überwiegend auf Französisch, auch wenn die englische Fassung mehrfach zuerst erschien.
Im Anschluss kommt der Vergleich mit Costa-Gavras´ Interpretation.