Chantal Akerman. Copyright D.R.
Talk & Film mit Irmi Horn.
Chantal Anne Akerman (* 6. Juni 1950 in Brüssel; †5. Oktober 2015 in Paris) war eine belgische Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Schauspielerin.
Chantal Akerman war die Tochter jüdischer Holocaust-Überlebender aus Polen, über die sie auch filmisch reflektierte. Ein Studium an der belgischen Filmhochschule brach Akerman 1967 nach wenigen Monaten ab.  1968 studierte sie Theaterwissenschaft in Paris und trat daneben mit Kurz- und Experimentalfilmen an die Öffentlichkeit. Ihre folgenden Filme waren vorwiegend Frauenporträts oder hatten feministische Themen zum Gegenstand. Dabei distanzierte sich Akerman anfangs auch in der Bildsprache und Technik radikal vom üblichen unterhaltenden Erzählkino.
Internationale Anerkennung erlangte sie 1975 mit dem Film Jeanne Dielman.
In ihren späteren Filmen gab sie diese Radikalität mehr und mehr zugunsten einer konventionelleren Struktur und Erzählweise auf. Ihr gesamtes Œuvre beläuft sich auf über vierzig Kurz- und Langfilme, in denen Dokumentarisches und Fiktion, Komisches und Tragisches, Selbsterfahrung und Fremderkundung mit einer eigentümlich sanften Rigorosität behandelt werden.
Auf der Documenta11 wurde ihre Filminstallation From the other side (2002) gezeigt. Im Jahr 2011 fand eine Chantal Akerman gewidmete Filmretrospektive im Österreichischen Filmmuseum statt. Das Museum van Hedendaagse Kunst Antwerpen präsentierte im Jahr 2012 ebenfalls eine Retrospektive.
Homosexualität ist ein wiederkehrendes Element in Akermans Werk, auch wenn sie sich gegen die Reduktion auf Teilaspekte ihrer Identität wehrte. Mit der Cellistin Sonia Wieder-Athertonhatte Akerman eine langjährige Beziehung.
Chantal Akerman starb am 5. Oktober 2015 im Alter von 65 Jahren in Paris durch Suizid.
Am 12. März 1938 überschritten deutsche Einheiten die Grenze zwischen dem nationalsozialistischen Deutschen Reich und Österreich. Am 13. März 1938 wurde der „Anschluss“ mit dem „Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich“ proklamiert (verkündet). Dieses Gesetz wurde im Nachhinein durch die von Propaganda und Einschüchterung gekennzeichnete Volksabstimmung vom 10. April 1938 „legitimiert“ (als rechtmäßig anerkannt). Die Tage des „Anschlusses“ sind zwar keine offiziellen Gedenktage, aber durch öffentliche Diskussionen und Veranstaltungen präsent. Die Erinnerung an den „Anschluss“ war in den Nachkriegsjahrzehnten höchst umstritten – ein Konflikt, dessen Nachwirken über 70 Jahre später noch immer spürbar ist (vgl. erinnern.at).
Zwar wurde Österreich der „Anschluss“ an Deutschland aufgezwungen (daher wird das Wort üblicherweise und so auch hier unter Anführungszeichen gesetzt), doch erfuhren die deutschen Truppen beim Einmarsch keinen Widerstand: Sie wurden sogar jubelnd von Menschenmassen begrüßt (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung 2018).
INFORMATION
- Aus organisatorischen Gründen bitten wir um Anmeldung bis spätestens 2 Stunden vor Programmbeginn – bei einer Matinée bitte bis zum Vorabend – unter kunstgarten@mur.at oder +43 316 262787
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