Linda-Maria-Schwarz-Bronzeskulptur
Die Ausstellung zeigt Arbeiten von Linda Maria Schwarz, Jürgen Schiefer, Irmfried Windbichler im Garten und im Öffentlichen Raum.
Der Abteilungsvorstand des Kulturamts Michael A. Grossmann und  die Kunsthistorikerin Elisabeth Zuparichaben die Ausstellung eröffnet.
Ein massives Gedenkjahr beschäftigt heuer Europa und alle, die in den 1. Weltkrieg und seine Folgen miteingebunden waren.
100 Jahre Republik hinterlassen auch in der Kunst ihre Zeichen.
Dieser lange Weg, den sich die Moderne erkämpfen musste, bis heute zeitgenössische Kunst als Wertanlage gekauft wird, sollte ein Nachdenken hervorrufen: Was bedeutet uns Kunst in unserer Zeit? Welche Art von Kultur ist uns eingeschrieben, wie nehmen unsere Mitmenschen Kunst wahr?
Da sich jede Gesellschaft für eine bestimmte Form von Kultur und einen Teil davon – Kunst – ausspricht, ist die Entwicklung der letzten 100 Jahre schon etwas sehr Wesentliches.
Zu Beginn des 20. Jhdts war vieles nicht in Ansätzen vorstellbar, was heute über die sozio-politische Entwicklung als völlig normal gewertet wird.
Die Bewusstmachung an Menschheits-Zustände 100 Jahre vor 2018 und eine Andeutung von möglicher Entwicklung danach ist ein Aspekt dieser Ausstellung. Ein Weg, um Lust auf Geschichtsbewusstsein mittels zeitgenössischer Kunst zu entfachen, eine Entdeckungsreise in Verborgenes, Verschleiertes, Verschwiegenes, Unterdrücktes …, ein Aufspüren von Macht und Fähigkeit, eine Spurensuche: Demokratie und deren Missbrauch. Freiheit der Kunst. Leben mit Freude an Kreativem, Innovativem …Manchen KünstlerInnen gelang es seinerzeit und gelingt es auch heute, über ihr Werk, den persönlichen Erlebnisraum des Denkens und Fühlens zu erweitern, Aspekte der Vielfalt und Wunderbares aus der Natur zu vermitteln, aber auch gesellschaftspolitische Verhältnisse vor Augen zu führen, die für die Entwicklung einer Gesellschaft, also der Menschheit verantwortlich sind und damit stellen sie auch jeden Betrachtenden, Erlebenden vor die Alternative: Will ich wissen und neugierig sein, oder genügt mir, was ich bis jetzt weiß.
Sei es eine Empfindung über eine ästhetische Form, sei es über ein Gefühl der Vertrautheit, sei es ein Aufgerütteltsein über etwas Verstörendes – alle diese Wahrnehmungen können zu einem empathischen Weltverständnis führen, das unser aller Leben und Überleben zumindest anstrebt.
Die KünstlerInnen können auf eine kontinuierliche Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland verweisen.
Linda Maria Schwarz, 1958 in Arnfels/Steiermark geboren, erwarb ihr Diplom für Bildhauerei an der Meisterschule für Kunst und Gestaltung, Ortweinschule/Graz. Sie lebt und arbeitet in der Steiermark.
Zwischen einfachen geradlinigen Formen wie beim Memorial concentration camp Peggau/A und Permanent sculpture star of David, Synagogue Graz (Kunst im öffentlichen Raum/Art in public space) eingesetzt, greift sie auf die Formbarkeit von Metall zurück und schafft damit phantastische Objekte aus Bronze, die einerseits Verweise auf die Ewigkeit sind, andererseits durch ihre weichen Formen des ehemals Verflüssigten an das Veränderte und Vergängliche hinweisen. Eingefangene Momente von Realität, Gesten, Bewegungen, Gebilde und Landschaften der Natur, Gewachsenes, Landschaften des Körpers, eines Gesichts sowohl in ihren Plastiken als auch in ihrer Malerei leiten die Betrachtenden auf einen visuellen Diskurs von Erinnerungs- oder Traumzuständen der menschlichen Existenz.
2015 – Permanent sculpture star of David, Synagogue Graz
Ankäufe von Museen/Purchase of sculpture
2018 PANEUM, Wunderkammer des Brotes, Asten/Oberösterreich
Wettbewerbe/Competitions
2005_Stmk. Landesregierung; Memorial concentration camp Peggau/Styria
2016 – Art in public space;  eisenerZ*ART, a monument for August Musger
Einzelausstellungen/solo exhibitions – selected
Gallery Simeza, Bukarest/Rumänien
Gallery Chagall, Haifa/Israel
Gerard Bechar Cultural Centre, Jerusalem/Israel
Gallery CENTRUM, Graz
Regionales Projekt/Regional project
Since 2009, ACRYL- a social cultural network, http//acryl.mur.at
Bühnenbildgestaltung/Stage set
Freie Waldorfschule Graz, Musical Jim Knopf
Publikationen/Publications
– Feinstoffliche Wahrnehmung und Transformation des Organischen, Linda Maria Schwarz, 2017
 Mindful awareness and transformation of organic leftovers, Linda Maria Schwarz 2017
– museum frauen CIRCUS_phase 01-05/ 2010 – 2015
 Women´s CIRCUS museum_phase 01-05/2010 – 2015
– CAN ISRAEL ART MAGAZIN, 2010
– Forum Kulturraum KÖNIGSBERG, VI. Internationales Künstlersymposion
 Forum Art space KÖNIGSBERG, VI. International artist symposium, 2012
– Destination Frau, Linda Maria Schwarz, Verlag_Bibliothek der Provinz, Weitra
 Destination Frau, Linda Maria Schwarz, Publisher-Bibliothek der Provinz/Weitra
– CONTRA PUNCT, reviesta de literatura si arte, Romania, 2009
– Sterz 101_Zeitschrift für Literatur, Kunst und Kulturpolitik, Graz
 Sterz 101, magazine of literature, art, cultural and educational policy, Graz
– Doku Graz_Frauen leben Vielfalt „Zeitzeuginnen- u. Zukunftsarchiv“
 Doku Graz, women are living diversity, contemporary witness and archive for the future
– DIPLOMA, N. R. Moser. Die künstlerische Gestaltung von Denkmälern für die Opfer des Nationalsozialismus in der Steiermark
DIPLOMA, N.R. Moser. The artistic arrangement of memorial for victims of the National Socialism in Styria
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Geboren am 12.07.1966 in Graz, schloss Jürgen Schiefer 1985 die HTL für Graphikdesign (Ortwein-Schule) ab. Von 1986 bis 1989 folgte ein Studium u.a. bei Richard Frankenberger und Gerhard Lojen an der Meisterschule für Malerei in Graz.
Erste Ausstellungen (Künstlerhaus Graz, haus der Architektur Riga), künstlerische Messegestaltungen (etwa für Grundig), Portraitmaler und Arbeiten als Restaurator mit Schwerpunkt auf gotische Fresken u.a. in der Friedrichskapelle im Grazer Dom. Gründung der „Galerie zu Unterst“.
Zwischen 1991 und 1995 studierte Schiefer auf Empfehlung Max Weilers an der Akademie der bildenden Künste Wien u.a. bei Friedensreich Hundertwasser, Edelbert Köb, und Herwig Zens.
Zwischen 1995 und 1998 widmet Schiefer  inzwischen Gymnasiallehrer sich intensiv Material-experimenten und theoretischen Studien. Bei zahlreichen Auslandsaufenthalten vertiefte er sein Wissen und Können und entwickelte seinen eigen Stil. Nicht die Wirklichkeit wird zugunsten der Freiheit des künstlerischen Mediums aufgelöst, wie bei Kandinsky oder Mondrian, sondern die abstrakte Kunst per se ist Ausgangssituation. Aus der autonomen malerischen oder zeichnerischen Artikulation erschafft der Künstler eine neue, emotional geprägte Bildwelt.
2016 setzt sich Schiefer mit Texten jüdischer Migrantinnen auseinander. Aus 2 Texten von Rose Ausländer und Mascha Kaléko schreibt und schneidet und kratzt er in Gipskartontafeln die Buchstaben reduziert sie zu archaischen Formen bis hin zur Auslöschung der Sinnhaftigkeit und Lesbarkeit: „MEIN SCHLÜSSEL HAT DAS HAUS VERLOREN“.
200x125cmÂ
Kleine Arbeiten auf A4 Schreibpapier zeigen tagebuchartig mentale Zustände auf, die infolge einer Hetzkampagne wegen schwuler sexueller Orientierung in einem Menschen zu Tage treten: „SERIE EXIL2018 WIEN5“.
Inventar
1
Haus ohne Dach
Kind ohne Bett
Tisch ohne Brot
Stern ohne Licht.
2
Fluss ohne Steg
Berg ohne Seil
Fuß ohne Schuh
Flucht ohne Ziel.
3
Dach ohne Haus
Stadt ohne Freund
Mund ohne Wort
Wald ohne Duft.
4
Brot ohne Tisch
Bett ohne Kind
Wort ohne Mund
Ziel ohne Flucht.
Mascha Kaléko (1907-1975)
Mein Schlüssel
Mein Schlüssel
hat das Haus verloren
Ich gehe von Haus zu Haus
keines passt
Den Schlosser
hab ich gefunden
mein Schlüssel passt
zu seinem Grab
Rose Ausländer (1901-1988)
jürgen schiefer
„mein schlüssel hat das haus verloren“, 2016
triptychon nach texten von rose ausländer und mascha kaléko
tusche und kreide auf gipskartontafeln
200x125cm
Einzel Auswahl
1988:Â Galerie zu Unterst, Graz
1989:Â Galerie zu Unterst, Graz
1990:Â Personale in der Galerie Salvator, Graz
1991:Â Personale im Haus der Architektur, Riga
1991:Â Galerie KIM, Mitterndorf
1992: HIT 92, Messestandgestaltung für Grundig, Wien
1998:Â Zieglergasse 69, Aktion „5 to 5“, Wien
1999:Â Van Veinsten, Wien
2001:Â Artothek, Galerie der Stadt Wien, Alte Schmiede, WienÂ
     Galerie Stalzer, Wien
     Fishgalery, Wien, „Soundpaintings & Bilder für Frida K.“
2002:Â Kulturhof, Bad Radgersburg
2006: „Sprachmal-Denkmal“: Kärtner Straße/Koroska cesta
2007:Â „Hofburg“: Gestaltung der Meinl-Kaffee-Tasse von MatteoÂ
     Thun für den 50. Wiener Kafeesiederball
Gemeinschaftsausstellungen
1988: Künstlerhaus Graz
1989: Europäisches Künstlersymposeon, Pocitelj
1989:Â Muralgestaltung Augartenkino, Graz
1989:Â Casa Piccola, Graz
1989: Schloß St. Martin, Graz
1992:Â „Kunst & Kulinarium“, Altenmarkt
1998:Â „In memoriam Dick Higgins“, Kunstkanzlei, Wien
1999:Â Ausstellung des Erwin Ringl Kunstwettbewerbs 1999,
     Wien/Salzburg/Klagenfurt
2000:Â „Soundpaintings“, Very Special Arts/Stiftung JeanÂ
     Kennedy-Smith, Hongkong
2000: Schloß Pichl, Mitterndorf
2001:Â Wiener Rathaus, Wien
     „Blue Notes & Quiet Lines“, Bank Austria Kunstforum      Wien und Schüttkasten, Festspielhaus, Salzburg
Aufbau und Schutz bis zur Eröffnung Samstag:
Der Architekt Irmfried Windbichler, * 1947 in Kitzbühel, hat an der technischen Universität Graz sein Diplom erworben, in den Bureaus von TEAM A und Eilfried Huth mitgearbeitet, bis er 1982 selbständig wurde. Er unterrichtete an verschiedenen Universitäten in Europa, Amerika und Japan und stellt seit 1975 aus. 2004 – 2005hat er das Haus der Architektur Graz geleitet.
Lehrtätigkeit
– rensselaer institute of technology, albany, ny.
– new jersey institue of technology, newark, nj.
– university of houston, tx.
– university of texas, arlington, tx.
– tulane university, new orleans, la.
– woodbury university, burbank/ los angeles, ca.
– university of new mexico, albuquerque, nm.
Ausstellungen
einzelausstellungen
perugia, italy 1999
gruppenausstellungen
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Seine Arbeiten nehmen auf die Veränderlichkeit Bezug, in positivem, wie in negativem Sinn. Wenn er straßenseitig mit seinen farbigen ZAUNBILDERN, die unter dem Einfluss der Witterung sich verändern werden,  den Zaun als als Public Space Galerie für Passantinnen deklariert, bezieht er Stellung zum Kunstverständnis unserer Zeit. v=qBcYYUUgBxk&feature=youtu.be
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Kunst und Kultur als wesentlichen Bestandteil des menschlichen Wesens trägt er vom Inneren einer Galerie in den Public Space: Hier im 5. Grazer Bezirk. Er folgt damit der Initiative von kunstGarten, die schon die Payer-Weyprecht-Inseln als Ausstellungsflächen für aktuelle Kunst seit 2006 eingeführt hat. Den Impetus Kunst als integrativen Bestandteil in einem gesellschaftlichen Aufriss wahrzunehmen, fällt in verschiedenen Bezirken von Städten schwer. Das Tragische ist, dass die Politik leider nicht bemerkt, wie durch halbherzige „Volksbeglückung“ – es wird angeboten, was gefällt – Österreich sich bald nicht mehr als eine Kulturnation bezeichnen kann.
Von der Architektur her kommen seine gerahmten Leinwand-Bilder O.T. 2018, landschaftliche Szenen, die in den Raum greifen, der Verspieltheit seiner fröhlichen Zaunbilder entweichen und den Abdruck der menschlichen Existenz verdeutlichen.
Bis 27. Oktober.