Neringa Naujokaite GOLZHEIM, Still, 2022
Neringa Naujokaite, Christian Prünster, Alfred Resch-DÃaz & Riki Schwab Â
fordern im kunstGarten & der Street Gallery  zur Auseinandersetzung mit „unserer“ Zivilisation, dem Zusammenleben, technischem Fortschritt, Kreativität und künstlerischem Input auf.
Unterschiedliche Prioritäten kulminieren zu einem wesentlichen Gemeinsamen: Unser Leben miteinander auf unserem Planeten.
Kuratierung: Irmi Horn
Opening mit Stadtrat Dr. Günter Riegler und Kunsthistorikerin Mag.a Marlies Schöck, MA.
Christian Prünster begegnet mit einer Scheitholz-Installation sowohl der Zivilisation, Evolution und Hybridität der Menschheit. Auf diesem FIREPLACE mit „Metall-Holz“ verhandelt er „verträumte“ Zukunft  genauso wie „haltlose“ Ausbeutung.
Alfred Resch-DÃaz hinterfragt mit seiner Installation „Is technology flexible enough?“ das Auseinandertriften der Gesellschaft. Die Wissenschaftsverleugnung gläubiger Sekten, Eigeninterpretation der erfahrbaren Phänomene aller Art der Staatsverweigerer, weinduselige Drogengesellschaft, Kopf im Sand verankernde Mitbürgerschaft und historisch messbare Fakten ringen miteinander um die Gunst der Menschheit und das Ãœberleben der Welt.
geboren 1966 in Kaunas, Litauen. Lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Ausbildung
2000 – 2003 Postgraduiertenstudium Audiovisueller Medien an der Kunsthochschule für Medien Köln
(KHM). Diplom unter Betreuung von Prof. Valie Export, Prof. Marcel Odenbach und Prof.
Siegfried Zielinski.
1992 – 2000 Studium Freier Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Günther Uecker und
Prof. Magdalena Jetelová. Akademiebrief. Meisterschülerin von Prof. Magdalena Jetelová.
1985 – 1991 Studium Freier Graphik an der staatlichen Akademie der Künste Vilnius (VDA). Diplom
unter Betreuung von Doz. Saulius Valius.
Neringa Naujokaite wird ein Video zeigen. GOLZHEIM, 2022. HD Video, S/W, Ton. 19:00 min
Das Video „Golzheim“ schildert die umstrittene Atmosphäre in einem Stadtteil im Norden Düsseldorfs. Die unterschiedlichen architektonischen Strukturen – der monumentale, von den Nationalsozialisten errichtete Nordpark, die „weiße Siedlung“ Golzheimer-Siedlung mit ihren hochpreisigen Einfamilienhäusern für Wohlhabende, das jüdische Altersheim und das provisorische Flüchtlingslager aus Containern – befinden sich alle nebeneinander auf einer Achse entlang des Rheins im Norden von Düsseldorf. Die Gegensätze leben nebeneinander her. Die Architektur der Siedlung und des Parks wurde für die Ausstellung „Schaffendes Volk“ von 1937 entworfen. In der Nähe, auf der linken Seite des Nordparks, wo bis vor drei Jahren noch ein Hundeauslaufgebiet war, wurde kürzlich ein provisorisches Lager für Flüchtlinge aus Containern errichtet und mit einem hohen Zaun umgeben. Auf der anderen Seite des Parks befindet sich das jüdische Altenheim Nelly Sachs, das ständig von der Polizei bewacht wird. Das Bindeglied ist der Nordpark, in dem alle Bewohner dieses Viertels, die nebeneinander und doch in verschiedenen Welten leben, aufeinander treffen.
Musik: Sound des österreichischen Komponisten Thomas Amann, der Motive aus seinen Musikkompositionen mit dem Originalton der Videoaufnahmen vermischt.
PS.: Im Norden der Stadt Düsseldorf, auf der Golzheimer Heide, entstand 1931 nach Entwürfen des Bildhauers und Architekten Clemens Holzmeister ein später Schlageter-Nationaldenkmal genanntes Monument, das an den hingerichteten Aktivisten Albert Leo Schlageter erinnerte. Dieser hatte gegen die französisch-belgische Ruhrbesetzung Anschläge durchgeführt. 1923 war er von einem französischen Militärgericht wegen Spionage und Sabotage zum Tode verurteilt und auf der Golzheimer Heide hingerichtet worden. Anfangs ein Projekt der Erinnerungskultur eines nationalkonservativen Kreises um den Politiker Ernst Wilms, wurde das Denkmal zunehmend von der NS-Propaganda instrumentalisiert. Nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg wurde das von Professor Clemens Holzmeister entworfene und am 23. Mai 1931, also während der Zeit der sogenannten Weimarer Republik, eingeweihte Schlageterdenkmal, das mit seinem stählernen Kreuz weit über die Golzheimer Heide ragte, durch den Beschluss einer von der CDU bis zur KPD reichenden Stadtabgeordnetenversammlung dem Erdboden gleichgemacht.
Christian Prünster, geboren 1990 Lienz/Osttirol
Lebt und arbeitet in Graz
seit 2019 als freischaffender Künstler tätig
2022 Meister für Metall- und Maschinenbau
2016-2018 Diplom Meisterklasse für Bildhauerei Ortweinschule Graz
2015 Studium Kunstgeschichte, Architektur
2010 Reife- Diplomprüfung PHTL für Mechatronik Lienz
Christian Prünsters künstlerische Praxis ist geprägt durch dessen technische Vorbildung und formuliert sich in der Verflechtung natürlicher und artifizieller Strukturen in Objekten, Skulpturen und grafischen Werken.
Die Auseinandersetzung mit Ressourcen und Rohstoffen und den damit einhergehenden Gedanken zum Verbrauch, zur Entnahme, sowie zur geografischen als auch sozialen Verteilung dieser, erweitert seine künstlerische Disziplin um (Raum) Installationen, begleitet von Videospiel- Performances. Prozesshafte- langfristige Werkgruppen und permanente Eingriffe in den öffentlichen Raum, vereinigen seine künstlerische Arbeitsweise mit der Lust am Draußen sein.
FIREPLACE, nennt sich die, für die Ausstellung Hinwendungen konzipierte, Installation von Christian Prünster.
Die Arbeit könnte als eine Art Grillplatz oder eben Feuerstelle in der Idylle des kunstGarten angesehen werden. Im Fokus liegt vor allem der Wortteil Wendungen des Ausstellungstitels. Gedreht und Verändert wird die Formensprache von Körpern, sowie deren Funktion und Begrifflichkeit neu gedacht.
Geboren 1962 in Graz; Bildender Künstler; seit 1981 tätig in den Bereichen Malerei, Grafik, Objekte, Skulpturen, Fotografie, Installationen, Videos, Mixed Media. Parallel dazu bis 1991 Ausbildung in Elektronik sowie abgeschlossenes Studium der Architektur. Seit 2002 ausschließliche Tätigkeit als Freischaffender Bildender Künstler. Lebt in Graz und Havanna.
Unzählige Ausstellungen weltweit.
geboren 1941 in Graz. Studium der Malerei. Arbeitet und unterrichtet im Bereich der Bildenden Kunst und als Autorin. Schreibt Hörspiele, Erzählungen, Romane und Lyrik. Publikationen in Literaturzeitschriften, Anthologien und im Rundfunk.
Ausstellungen in Österreich, Irland, Deutschland, England, Istrien, Ungarn. Mitarbeit in der Redaktion der LICHTUNGEN, Zeitschrift für Literatur, Kunst und Zeitkritik, 1992 Literaturpreis der Stadt Graz 1996-2000 Vorstand des Atelier Künstlerclub (Autorenförderung) 1998-2005 Kuratorin von Schloss Retzhof Bildunghaus
2006 Christine Busta-Lyrik Preis, Wien
Seminarleitung für Malerei und Grafik in der Erwachsenenbildung Zahlreiche Publikationen: z.B: Verliebt in Paris, Hyperion-Verlag, 1971
Verliebtes Wien, Hyperion-Verlag, 1972
Briefe an van Gogh, Verlag Leykam, 1992
Indianerliebe, Roman, Verlag Leykam, 1992
…so reise ich täglich, Lyrik, Steirische Verlagsges., 2002
bis hin zum Blickrand, Lyrik, Hörbuch Verlag Leykam, 2006
Die Insel im Maismeer, Roman, Verlag Leykam 2010
Herausgeberin der Anthologie Verführung zum Staunen (2016) Verlag Leykam.
Zuletzt erschienene Publikationen: Geburtstag mit Magritte, Roman (2016) Edition Keiper, luftglück und knisterpapier, Verlag Löcker (2019) Nora. Ein Tanz, Verlag Keiper (2021)
Selbstbeschreibung
 Ich lebe von der Überzeugung, dass Kreativität den größten Reichtum darstellt, über den ein Mensch verfügt. Es gibt viele Wege, diesen Reichtum mehr und mehr in sich aufzuspüren und im Leben zu verwirklichen. Dieser Grundsatz ist auch meine Motivation beim Unterrichten künstlerischer Fächer. Beim Schreiben und Malen finde ich Möglichkeiten, mich kritisch zu äußern, mich im weitesten Sinn gesellschaftlich zu integrieren, wobei mir die Identität des Persönlichen äußerst wichtig ist.
Zu sehen sind in dieser Ausstellung Arbeiten aus 2017. Mehr als bislang interessierte mich dabei die Malerei als Ausdrucksmittel für Gedanken und die dabei verarbeitbaren Elemente, nämlich Symbole, Zeichen und farbintensive Einflüsse aus der Außenwelt.
Diese Arbeiten stehen für das Verlieren von Form / Auflösung der sichtbaren Form. Unsere Fähigkeit, sich des Verlorenen zu erinnern, schenkt uns Gestaltfindungen. Die Erinnerung an Menschen, die wie Spuren oder Schatten noch zu ahnen sind, die Erinnerung an die Schiele-Stadt Krumau, die einem wie ein Block von Farben vor das Auge kommt, von seltsamen Wegen umrundet. Eine Landschaft aus Lichtspitzen, Licht, etwas Farbe. Blicke zurück – könnte man sagen.
Die Technik der Bilder: Acryl/ Pigmente/ Kohle auf Leinwand