Ausstellung/Gartenkunst

Ausstellung: WECHSELSPIEL. 8. Sep -14. Okt – Sonderausstellung VI

Plank-Poschauko: ARTEMIS DIALOG & EURASIEN-STÄBE: SWEET REBELLION 2016, kunstGarten

Eröffnung durch STR Michael Ehmann und Markus Waitschacher: Do 8. September 19:00 – 21:00, KuratorInnengespräch/ArtistTalk 8. Sept. 19:00

Fr 15:30 – 19:00, Sa 15:30 – 19:00

WECHSELSPIEL: Künstlerduo Claudia Plank & Hans Werner Poschauko, sowie Edith Payer gestalten die  6. Sonderausstellung dieses Jahres.
Eine Kooperation von kunstGarten mit Kunstraum haaaauch-quer.
Kuratiert von Markus Waitschacher und Heiderose Hildebrand.

Begrüßung Stadtrat Michael Ehmann, Eröffnungsrede: Kulturwissenschaftler und Kunsthistoriker Markus Waitschacher. KuratorInnengespräch/ArtistTalk.

Claudia Plank & Hans Werner Poschauko positionieren zwei Installationen ARTEMIS DIALOG & EURASIEN-STÄBE: SWEET REBELLION im Garten.
Als Göttin der Jagd, des Waldes, des Mondes und die Hüterin der Frauen und Kinder, schützte Artemis Frauen jeden Alters sowie Kinder beiderlei Geschlechts, das Leben generell. Artemis ist eine eine der vielschichtigsten Göttinnen, die das Weibliche in all seinen Aspekten darstellt. Sie symbolisiert den wilden, ungebändigten, unabhängigen Teil, die Unbeherrschbarkeit von Natur. In ihrem Verantwortungsbereich lag auch Pflanzenwachstum und Fruchtbarkeit.
Gleichzeitig rächt sie Verfehlungen grausam. Claudia Plank bringt diese beiden Seiten in Dialog.
Damit erinnert sie an Eingriffe in die Natur, die zu ihrem Nutzen und Schaden geschehen. Auch die Natur rächt sich bitter.
Die Tritons-Hörner nehmen Bezug auf das Rauschen des Meeres bei Ebbe und Flut und symbolisieren die Verbindung der Artemis zum Mond.
Mit „Sweet Rebellion“ verweisen sie einerseits auf Joseph Beuys´ Eurasien-Stab, der mit seiner Installation Trennung und Verbindung oder Wiedervereinigung westlicher und östlicher Kulturen verdeutlichen wollte, andererseits re-creieren sie den Begriff anders, indem sie eine Vervielfältigung schaffen: Ihre Stäbe sind in pastos milchig cremigen Pastellfarben gehalten, die den Blick der Betrachtenden freundlich empfangen und auf eine Reise nehmen. Die aus gewachsenem Rohr geschnittenen farbigen MitbewohnerInnen des Gartens stehen gleich Kunstpflanzen neben dem anderen Bewuchs und leiten ebenso den Blick auf das bewusste Erkennen dieser künstlichen Realität und ihre Rückbezüglichkeit: Ein Ansatz, die Wahrnehmung, die oft einem festgefahrenen Lebensmodus folgt, zu hinterfragen.

Auch Edith Payer entwirft eine Installation, die den gewohnten manifestierten Blick aus der Beiläufigkeit in ein eigenes neues Universum rückt (siehe Entwurf-Fotos) und zeigt verschiedene Grafiken und einen Leporello.
„Der Blick des Anderen“ ist ein zentrales Thema in Edith Payers Arbeiten, aber auch in ihrem Leben. Der Blick, der wahrnimmt, beurteilt, deutet – und Raum für Kommunikation schafft. Erscheint der Andere plötzlich im Bereich des „Ichs“, beispielsweise „diese Frau, die das jeweilige Ich auf sich zukommen sieht oder dieser Mann, der auf der Straße vorübergeht “ (Sartre) enthüllt sich der Andere direkt oder indirekt der Wahrnehmung des „Ichs“. Die Augen spielen dabei eine besonders große Rolle. Das Räumlichkeitsverhältnis verschiebt sich und löst den eignen Mikrokosmos in den Mikrokosmos des Anderen auf. Sartre spricht in diesem Zusammenhang von einer Dezentralisierung der Welt, der Andere wird Objekt und steht an Stelle des „Ichs“ im Mittelpunkt. Aber um nicht zu theoretisch zu werden, kommt sie zum Wesentlichen: sämtliche sichtbaren Augen, die im kunstGarten zu finden sind, will sie mit „Wackelaugen“ überdecken. Der Blick, der sich in in gewohnter Weise in den vielen verschiedenen Augenpaaren auf Objekten und Bildern manifestiert hat, wird dadurch vereinheitlicht. Die Dinge/Objekte, die einen betrachten, werden sozusagen zusammengefasst, durch die einheitliche temporäre(!) Überarbeitung. Beiläufig Wahrgenommenes wird dadurch ins Zentrum gerückt und kann durch die optische Zusammenfassung als „eigenes Universum“ erlebt werden.

Da Plank-Poschauko unerwartet als KuratorInnen zu einer Maria Lassnig Expo nach New York berufen sind, werden ihre Installation bis zum 14. Oktober stehen bleiben, wo das Duo zu einem Artist-Talk nach Graz kommen und dann auch einen Film präsentieren wird.

Als „Wechselspiel“ werden im Juni 2017 einige kunstGarten-KünstlerInnen (voraussichtlich Miriam Tinguely, Alexandra Gschiel & Markus Wilfling und Eva Ursprung) 3 Tage im Kunstraum haaaauch-quer in Klagenfurt ausgestellt.

 

Ein Probebeispiel:

Test: Edith Payer - "Der Blick des Anderen ", "The View of the Other" 2016

Test: Edith Payer – „Der Blick des Anderen „, „The View of the Other“ 2016

Im Wechsel werden 2017 einige kunstGarten-KünstlerInnen 2 Tage im Kunstraum haaaauch-quer ausgestellt.