Ausstellung/Gartenkunst

VERBINDUNGEN – DEM LEBEN EINE CHANCE GEBEN & STREET GALLERY I/2019. Opening.

Slišna neslišnost , Ana Pečar 2018

Künstler*innen: Carol Robertson Trevor SuttonAna Pečar – 1. 7. 2019

Opening durch Stadträtin Frau Mag.a Judith Schwentner & Kunsthistorikerin Frau Dr.in Edith Risse.

Aus verschiedenen Teilen Europas, verschiedenen klimatischen Bedingungen, verschiedener Landschaft, verschiedenen gesellschaftlichen Agreements, kommen die Künstler*innen und dennoch verbindet sie ihr Engagement in Sachen Kunst, Umwelt, in der Vermittlung von Lebensdimensionen, Ästhetik, menschlichen Bedürfnissen und Verantwortlichkeiten und die Herangehensweise an ein positiv strukturiertes Leben.

Ihre Äußerungen in ihrer Bildsprache stellen uns vor die Entscheidung: lassen wir uns auf disziplinierte Konzentration ein, lassen wir Formen als Denkräume zu, übertragen diese Strukturen in unser Umfeld und finden sie dort wieder als zu erforschende Natur oder Denkprozesse von Mitmenschen? Oder lassen wir uns treiben in einer undefinierten Sehnsucht nach lustvollem Erleben und stolpern über exzessive fantastische Bilderfolgen in brutale oder faszinierende Realität? Sind wir bereit oberflächlicher Genuss- und Gewinnsucht unseren Planeten vollends zu opfern?

Erkennen wir sandige leuchtende Strukturen am Grund eines sonnenlichtdurchfluteten Wassers oder erhaschen wir die schäumende Gischt gekräuselter Wellen auf unserer Haut? Wie tragen wir diese Erfahrung weiter und gehen damit dem Verständnis der eigenen Perception, des Ego, und der anderen, des Du,  auf den Grund oder zumindest entgegen?
Es ist die Freude, die Verbundenheit schafft, das erkennende Teilen von Erfahrungen im Guten wie im Bösen. Die Verbindung über kommunikative Auseinandersetzung nährt uns, gibt uns Kraft und lässt uns Mensch sein. Vielleicht verbinden sich viele, um über verantwortliches empathisches Handeln eine neue Form von Freude am Reichtum „Leben“ entstehen zu lassen ohne die Ressourcen zu verbrauchen, die wir von unseren Kindern geborgt haben.

Carol Robertson und Trevor Sutton leben und arbeiten in London; ihrer beider Arbeiten werden weltweit ausgestellt. Der Malerei haben sie sich in erster Linie verschrieben, aber beide widmen sich auch der Druckerei und fertigen Zeichnungen an. Die erste Ausstellung im kunstGarten im Mai 2012 kam über die Vermittlung zweier Künstler-Freunde zustande: durch den Österreicher Ferdinand Penker und den Briten Roger Ackling. 2012 hatten die zwei noch nie Arbeiten für den Außenbereich gemacht und im Garten zu arbeiten ermöglichte ihnen einen experimentellen und spielerischen Zugang. Für die die aktuelle Ausstellung im kunstGarten haben beide wieder auf ihre konventionellen Atelier-Arbeitspraktiken zurückgegriffen, werden aber zusätzlich auch Installationen im Garten zeigen.

Carol Robertson: Alayrac Phases #3 2018, oil on board 8 x 8cm

 

Carol Robertson – * 1955 Berkshire, 1974-78 Cardiff College of Art (BA Fine Art), 1980-81 Chelsea School of Art (MA Fine Art) -lebt und arbeitet in London. Sie ist verheiratet mit dem Künstlergefährten Trevor Sutton. Vor allem widmet sie sich der Malerei und dem Druck, repräsentiert in UK und USA durch Flowers Gallery und durch Peter Foolen Editions in den Niederlanden. 2005 gewann sie den 1. Preis bei der Sunday Times Watercolour Competition. Als Forschungsmitarbeiterin arbeitete sie an der Cardiff School of Art & Design 2003 – 2008. Ihre Arbeiten sind vor allem in Frankreich, der Schweiz und USA ausgestellt. Residencies führten sie nach Irland, in die Steiermark und nach Bludenz genauso wie in die Midi Pyrenees, wo auch verschiedene Serien entstanden.

Trevor Sutton: Atelier 1 2018
oil on paper on board
15 x 20cm

Trevor Sutton – *1948, Romford, Essex, 1967-71 Hornsey College of Art, 1971-72 Birmingham Polytechnic – lebt und arbeitet in London. Er besuchte in den 60ern die Kunstschule und graduierte 1972. Von Anfang an ein non-figurativer Maler und Druckgraphiker war er zu vielen Residencies eingeladen,  meistens in Frankreich und Irland. Seine Arbeit wird weltweit ausgestellt, deutlichste Verbindungen außerhalb Englands sind nach Japan, Österreich, Dänemark und Holland.

„Audible silence“: Ana Pečar (*1977, Slovenia) arbeitet und lebt am Scheideweg Richtung Neue Technologien und dem hergebrachtem Weltverständnis.  Auf dieser Kreuzung stiftet sie eine interessante Debatte an: sie beleuchtet das Vergangene, berührt die Gegenwart und wirft zukünftige Gedanken auf.  In ihrer Arbeit ist sie in direktem Kontakt mit den Räumen, die sie verhandelt, mit den Phänomenen, die sie aufgreift.  Mit der Kamera erforscht sie mysteriöse Kräfte uralter Gestalten, Erscheinungen, Symbole, linguistische Zeichen, Töne, Phoneme, Klänge indigener Gesellschaften (alte Welltalllehre in westlichen Teilen Sloveniens). Auf diesem Weg hält sie die Zeit an und macht Platz für eine von Realität entfernte Wirklichkeit von vor langer Zeit. Der rationale Verstand wird unscharf, vielfache Wahrheiten und Wahrnehmungsmöglichkeiten der Welt können erkannt und als ein ungenutztes Reservoir für unsere Zivilisation genutzt werden.

Wir danken der Bäckerei Brandl für das gute Brot beim Vernissagen-Büfet!