Ausstellung/Gartenkunst, Workshop/Talk

Tag der Druckkunst: KAMELE & OASEN / CAMELS & OASES

Vida Hackman, ECLIPSE II

Barbara Hammer KAMELE & OASEN 2024, Holzschnitt -woodcut

Am 15. März wird der Eintrag der traditionellen Drucktechniken in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission als Tag der Druckkunst gefeiert.

kunstGarten beteiligt sich mit einer Schau (KAMELE & OASEN / CAMELS & OASES) und Workshops („The Camel Habitat: economic and cultural structures“).

Bei der Ausstellung werden Holzschnitte von Barbara Hammer (A), Farbradierungen/Collagen von Vida Hackman (US) und ein Kurzfilm von Maria Schneider (A) gezeigt.

 

2024 steht laut Unesco im Zeichen der Kamele und ihrer Artgenossen. „In Anerkennung der entscheidenden Rolle, die die Kameliden als Lebensgrundlage für Millionen von Familien spielen“. So beginnt die Deklaration der Vereinten Nationen. Es soll damit ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, wie wichtig Kameliden für die Lebensgrundlagen vieler Menschen sind – und in Anbetracht des rasant fortschreitenden Klimawandels in Zukunft sogar noch wichtiger werden.
Millionenjahre sorgen die beiden Altwelt-Kamele – das einhöckrige Dromedar und das zweihöckrige Trampeltier, die so nahe miteinander verwandt sind, dass sie sich sogar miteinander fortpflanzen können und dann Tulus oder Bukhts genannt werden, und die Neuweltkamele in Südamerika wie Lamas, Guanakos, Alpakas und Vikunjas für Nahrung, vor allem Milchprodukte, für Wolle und Kompost, dienen als Transport- und Beförderungmittel, als Luxusrenntier etc. und sind besonders für die ärmsten Bevölkerungsschichten in Zeiten des Klimawandels von immenser Bedeutung.

Menschen und Tiere suchen Oasen zur Erholung auf.
Die Kamele- auch Wüstenschiffe genannt, tragen aber auf den langen Reiserouten ohne Oase das Wasser für die Menschen.

Die Oase stellt auch ein Sinnbild für Erholung, Entspannung, Kraftschöpfen dar.
Kraft, Überlebenskraft und Resilienz kann auch aus Wissen und Kunst geschöpft werden: Diesen Zugang wollen wir mit dieser Ausstellung verdeutlichen.

Die Studierenden der Ortweinschule ( 1YHKU Klasse Mag.a Agnes Katschner) für Kunst & Gestaltung erleben einen Workshop am Mittwoch 20. März von 14.30 bis 18.00 als informativen Einstieg – Recherche und Film – mit Irmi Horn.

Danach entwerfen sie ihre Arbeiten, die bei einem weiteren Workshop mit Barbara Hammer an der Ortweinschule, wo sie die Technik erlernen und den Druck ausführen.

Die fertiggestellten Arbeiten der  1YHKU Klasse werden dann voraussichtlich am 8. Mai um 16:30  im kunstGarten ausgestellt. Gefördert von OEAD.

„The Camel Habitat: economic and cultural structures“
Das Projekt nimmt Bezug auf das von der Uno deklarierte „Jahr der Kamele“ 2024 (International Year of Camelids 2024)
Kamele und die 6 Arten von Kamelen (Dromedare, Trampeltiere, Lamas, Alpakas, Vikunjas und Guanakos) sind als pflanzenfressende Säugetiere wesentlich für das Überleben der Menschen in zahlreichen, von Armut betroffenen, Ländern bzw. Gebieten der Welt. Es geht somit um die schwächsten Bevölkerungsgruppen der ländlichen Gesellschaften, wobei Kamele in den lebensfeindlichsten Ökosystemen der Erde überleben können und zur Bekämpfung des Hungers und zur Beseitigung der extremen Armut beitragen. Zu Beginn des Projekts wird das geografische, ökonomische und kulturelle Umfeld des Lebensraumes von Kamelen (insbesondere in Südwest- und Zentralasien, Nordafrika und Südamerika) beleuchtet. Die Unterschiede der Kamel-Arten (Anatomie/ Lebensweise/ kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung) werden besprochen und analysiert. Aspekte wie Nachhaltigkeit, die Stärkung der Rolle der Frauen, sowie Veränderungen durch den Klimawandel und die Globalisierung sind ebenfalls Bestandteil des Projekts.
Die Schüler*innen sind in die Planung involviert und recherchieren zunächst über diese Themen. Sie werden (nach Möglichkeit) das Weltmuseum in Wien besuchen und können dadurch bestimmte Bereiche, wie z.B. die Objekte außereuropäischer Kulturen, genauer analysieren. Der praktische Teil besteht zunächst darin, Zeichnungen (Skizzen und Studien) von unterschiedlichen Aspekten der Tier-Mensch-Beziehung, insbesondere in Bezug auf Kamel-Arten und ihren jeweiligen Lebensräumen, anzufertigen. Dabei können auch Bildausschnitte aus Zeitschriften bzw. Referenz-Fotos verwendet werden. Die Künstlerin Irmi Horn wird sie dabei im Rahmen eines Workshops vor Ort, im kunstGarten Graz, anleiten.
Diese einzelnen Zeichnungen sollen anschließend auf Folien übertragen und zu neuen Bildideen verändert werden. Die Kombinationen dienen dann als Vorlagen für einen Holzschnitt.
Die Künstlerin Barbara Hammer wird das Drucken der Motive gemeinsam mit den Schüler*innen durchführen. Dabei werden HDF-Platten und entsprechendes Werkzeug für den Holzschnitt, sowie spezielle Hochdruckfarben verwendet. Das Bearbeiten der Platten fördert das eigenständige Arbeiten der Schüler*innen- es sind auch Bildfolgen (mehrfarbiges Drucken mit verlorener Platte) möglich. Abschließend werden die Schüler*innen die Ergebnisse des Projekts im kunstGarten Graz öffentlich präsentieren.
Aktivitäten der Schüler*innen:
1. Diskussion: Die Beziehung Mensch-Tier (Arten von Kamelen und ihre kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung), die Bedeutung von Ökosystemen und Nachhaltigkeit/ Kulturen und Lebensbedingungen in Südwest- und Zentralasien, Nordafrika und Südamerika
2. Recherche: Filme über Kamele und deren Lebensraum, Studien online, in Bibliotheken, im Weltmuseum Wien, Recherche über Künstler*innen, die sich mit dem Leben von Kamelen befassten- Kurzreferate
3. Zeichnungen (Skizzen und Studien) mit Bleistift und Aquarellfarben
4. Entwicklung von Kompositionen (Kombination verschiedener Zeichnungen) als Reflexion zur Thematik; Auseinandersetzung mit Kompositionsarten
4. Drucken der Motive (Hochdruckverfahren: Holzschnitt)
5. Dokumentation der Entwicklung des Projekts (Fotos und Videos)
7. Präsentation der Ergebnisse
Aktivitäten der Künstler*innen:
Leitung der Workshops und praktische Hilfestellungen, Unterstützung bei der Recherche und
technischen Umsetzung, Dokumentation der Entwicklung des Projekts, Öffentlichkeitsarbeit,
Organisation und Präsentation der Ergebnisse im öffentlichen Raum

Vida Hackman GRAPHIC & COLLAGE

Die Künstlerin Vida Ratzlaff Hackman kam 1935 in Bakersfield, CA, zur Welt und studierte an der University of California -Santa Barbara. Ihre Abschlüsse machte sie an der California State University, Northridge (1965) und Santa Barbara (1967), während sie dort als Unterrichts-Assistentin tätig war. Seit damals folgten zahlreiche Ausstellungen der Konzeptkünstlerin, Malerin und Graphikerin. Unter ihren Preisen befinden sich: First Purchase Award, California State Exposition (1968) / First Phelon Award in Art and Literature, San Francisco (1969) / Purchase Award, Manchester Institute of the Arts and Sciences, New Hampshire (1970) / Purchase Award, library of Congress National Print Exhibition (1973). Sie arbeitete mit verschiedenen Medien. Etymologische Analyse gepaart mit Humor und einem ausgeprägtem Sinn für Ironie zeichnen ihre Arbeiten aus.

Sie ist eine Mitbegründerin des Triad Graphic Workshop (The Triad artist partners were Jean Burg, Vida Hackman, Bong Tai Kim, Judy Strick, and Robin Vaccarino, Triad Graphic Workshop, North Hollywood, CA) diese Einrichtung war ein früher Schritt Frauen in ihrer Selbständigkeit und ihrem künstlerischen Impetus zu fördern und Arbeitsraum zu geben. Vida Hackman starb im Cedars-Sinai Medical Center im April 1999 und ist in Österreich fast unbekannt.

Ihre graphischen Arbeiten erscheinen dreidimensional und vermitteln die Vielschichtigkeit der Wahrnehmung- und Erlebnisräume eines Menschen. Sie setzt in ihnen die vier Elemente, die Erde und die Menschen und ihre Bestrebungen in Beziehung, schafft Landschaften in Bewegung und Ruhe, lässt uns eine wunderbare Sprungsensibilität und -flexibilität des Blicks und des Erschauens erfahren, mit der sie gleichermaßen auch die menschliche Labilität beachtet.
Barbara Hammer wurde in Graz geboren, wo sie noch heute lebt und künstlerisch tätig ist.
Sie beschäftigt sich seit 1986 intensiv mit der Malerei und der Druckgrafik und suchte beständig nach Weiterbildung, so in Berlin und Dresden im Rahmen von Sommerakademien sowie in der Grafikwerkstatt Dresden (Technische Sammlung).
Barbara Hammer setzt sich in ihrer Kunst insbesonders mit dem Zeitgeschehen intensiv auseinander und bezieht Stellung zu Bedrohungen und Unrecht. Die Defizite im Umgang mit den Menschenrechten stehen aktuell im Zentrum ihrer Werke. Ihre zuletzt geschaffenen Radierungen sind zeitgemäße gesellschaftspolitische Statements.
Sie präsentierte ihre Werke bereits in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland.
Sie ist Mitglied der Berufsvereinigung der Bildenden Künstler Österreichs und der Internationalen Vereinigung der Holzschneider XYLON, Sektion Österreich.
Maria Schneider zeigt einen Kurzfilm über das entdecken und erforschen eines Zuhauses, das Aussicht auf Geborgenheit und Unter- schlupf bietet. Dem gegenüber steht das kontroverse Gefühl des eingesperrt seins in einem Ort an dem man sich für gewöhnlich wohl fühlen sollte. Mensch und Raum im Zuhause. Eine Umgebung die zum zurückziehen und träumen einlädt, als Platz der Sicherheit gilt, sich aber auch zum Gefängnis des Geistes wandeln kann.

HOME
Format: 16:9
Länge: 00:17:10
Protagonist: Magdalena Bloder Jahr: 2022

Maria Schneider HOME 2022, Film Still

Maria Schneider
Maria Schneider (1992, Graz) ist bildende Künstlerin mit Lebensmittelpunkt in Graz. Sie besuchte die HTBLVA Ortweinschule Graz in der Fachsparte Fotografie und MultimediaArt und schloss diese 2011 mit der Matura ab. Von 2015 bis 2017 absolvierte sie ebenfalls an der Ortweinschule Graz die Meisterklasse für Bildhauerei. In ihrem künstlerischen Schaffensprozess arbeitet sie bevorzugt impulsiv und versucht sich auch bei Konzep- tuellen Arbeiten bei der Umsetzung stets improvisa- torischen Gestaltungsfreiraum zu lassen. Der Reiz der spontanen Erfindung aus dem Moment heraus und zugleich all das wahrzunehmen und zu beobachten, was um sie herum geschieht dient ihr als kreatives Ge- staltungselement. Der Bezug zu persönlichen Gefühls- prozessen bildet meist die Grundlage ihrer künstlerischen Arbeiten.
Ihre Werke entstehen vorwiegend in den Bereichen Bildhauerei, Installationen, Film, Fotografie, Grafik und Sound. Sie beschäftigt sich insbesondere mit der Schnittstelle zwischen Installation und performativer Partizipation. Einer genauen Kategorisierung ihrer Werke und Erwartungen versucht sie sich allerdings beharrlich zu widersetzen und erweitert daher ihre kün- stlerischen Ausdrucksformen stets durch die Erforschung neuer Techniken. Sie spielt mit dem kontrollierten Kon- trollverlust der sich daraus ergibt um der eigenen Krea- tivität ihre Freiheit zu gewähren und sich fortlaufend von neuem selbst herauszufordern.
Sie ist Mitglied des Grazer Kunstvereins „ROTER KEIL“ wo sie aktuell auch ihr Atelier betreibt.

2020 erhielt sie das Arbeitsstipendium für bildende Kunst der Stadt Graz.

Die Generalversammlung stellt fest, dass Kameliden rein pflanzenfressende Säugetiere mit glatten Zehen sind, die vor 45 Millionen Jahren erstmals in Amerika auftraten, und dass es sechs lebende Arten von Kameliden gibt, nämlich Dromedarkamele, Trampeltiere, Lamas, Alpakas, Vikunjas und Guanakos in Nordafrika, Südwest- und Zentralasien, Ozeanien und Südamerika,

ferner in Anbetracht der Tatsache,  dass Kameliden die wichtigste Lebensgrundlage für Millionen armer Familien darstellen, die in den lebensfeindlichsten Ökosystemen der Erde leben, und dass sie zur Bekämpfung des Hungers, zur Beseitigung der extremen Armut, zur Stärkung der Rolle der Frau und zur nachhaltigen Nutzung der terrestrischen Ökosysteme beitragen,

in der Erkenntnis, dass eine umfassende Bewirtschaftung der von Kameliden gewonnenen Erzeugnisse die Eingliederung der schwächsten Bevölkerungsgruppen der ländlichen Gesellschaften fördern würde, was zur Schaffung nachhaltiger Arbeitsplätze und zur Förderung der Gleichstellung führen würde, und

ferner in der Erkenntnis, dass diese Arten ein wichtiger Bestandteil der kulturellen und spirituellen Identität der angestammten indigenen Völker sind und eine wichtige soziale Grundlage des traditionellen und zeitgenössischen Wissens dieser Völker bilden, die die genetische Artenvielfalt gepflegt, erhalten und geschützt haben,

In Anbetracht der Tatsache, dass Kameliden die Hauptquelle für Proteine, Fasern für Kleidung und Dünger für die landwirtschaftliche Produktion sind und dass sie als Lasttiere für den Transport von Menschen und Produkten in indigenen Gemeinschaften in den ausgedehnten Hochebenen der Anden Südamerikas sowie in den Wüsten Afrikas und Asiens dienen,

in Anbetracht der Tatsache, dass Kameliden eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der Auswirkungen des Klimawandels spielen können, insbesondere in trockenen und halbtrockenen Gebieten, und dass Anerkennung, Fürsprache und Unterstützung für die Förderung der Produkte und Dienstleistungen, die sie bereitstellen, für den Lebensunterhalt der Gemeinschaften, die von ihnen abhängig sind, von größter Bedeutung sind

unter Hinweis auf die dringende Notwendigkeit, das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung der
Kameliden für die Ernährungssicherheit und die Funktionen des Ökosystems zu sensibilisieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Bewirtschaftung von Kameliden zu fördern, um einen Beitrag zu den Zielen der nachhaltigen Entwicklung zu leisten: International Year of Camelids, 2024.